Warum ich am Sonntag Volker Stein wähle

Der richtige Kandidat für die Frankfurter OB-Wahl

Warum ich am Sonntag Volker Stein wähle
© R. Sawicki


Auf die Oberbürgermeisterwahl in meiner Heimatstadt Frankfurt am Main am Sonntag freue ich mich aus zwei Gründen besonders: Erstens kenne ich alle vier aussichtsreichsten Kandidaten aus meiner langjährigen Tätigkeit als Stadtverordneter sehr genau, kann also ihre politisches Potenz sowie ihre Glaubwürdigkeit beurteilen. Und zweitens kann ich mit voller Überzeugung den Mann wählen, der für die nächsten sechs Jahre in der Mainmetropole am besten geeignet ist: Den unabhängigen Kandidaten Volker Stein.

Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, dass ich Stein persönlich besser kenne und mehr schätze als den SPD-Amtsinhaber Peter Feldmann, die CDU-Bewerberin Bernadette Weyland oder gar die grüne Kandidatin Nargess Eskandari-Grünberg. Vielmehr ist Stein derjenige, dem ich es ungleich mehr als seinen Konkurrenten zutraue, die bedrohlichsten Fehlentwicklungen in Frankfurt zu stoppen und teilweise sogar ins Positive zu wenden. Zuvorderst geht es dabei um die Themen Sicherheit und Ordnung, Sauberkeit, Stadtplanung, Bevölkerungsentwicklung und Integration sowie Wirtschaft.

Zu all diesen Themen hat Stein in seinem Kandidatenprogramm Positionen formuliert, die ich fast ohne Abstriche teilen kann. Was aber viel wichtiger ist: Es sind Positionen, die jeder Mitbürger, der mit offenen Augen und kritischem Verstand die Verhältnisse in dieser politisch verwahrlosten Stadt wahrnimmt, einverstanden sein kann, ja eigentlich sogar einverstanden sein muss. Ich sage das nicht leichthin, denn ich habe mir Steins Programm sehr genau aus dem Blickwinkel eines doch recht erfahrenen Kommunalpolitikers angeschaut, der die Probleme, aber auch die Chancen dieser bedeutenden Stadt zu kennen und zu erkennen meint.

Programme, das weiß ich allerdings auch, sind das eine, die konkrete politische Praxis ist das andere. Viele werden also sagen: Was soll der Stein im Falle eines Erfolgs als Oberbürgermeister schon machen gegen das Römer-Bündniskartell aus CDU, SPD und Grünen? Dem will ich entgegnen: Gerade dem langjährigen FDP-Politiker, den die örtliche Parteispitze ignorieren zu können glaubt, dem ehemaligen Stadtrat und zupackenden Ordnungsdezernenten, dem bekennenden Reserveoffizier traue ich zu, gegen alle zu erwartenden Widerstände Akzente zu setzen, die zum Nutzen für die Stadt und einen Großteil der Bewohner sein werden.

Der körperlich nicht große Volker Stein ist nämlich mit einem bewundernswerten Selbstbewusstsein gesegnet, das politisch wie beruflich allerdings gut fundiert ist. Gewiss neigt Stein manchmal dazu, sich an der eigenen Brillanz zu berauschen. Doch ist er stets selbstironisch genug, um das noch zu bemerken. Ich halte es nicht für einen Fehler, sondern für seine Stärke, so viel unterhaltsamer und rhetorisch beschlagener zu sein als seine Konkurrenten, allen voran der jetzige Amtsinhaber, ein linkssozialistischer Langweiler.

Eines ist Volker Stein, lebenslang ein überzeugter Liberaler, ganz gewiss nicht: Er ist weder „rechts“ noch ein „Rechtspopulist“. Mich würde zumindest das Letztere bekanntlich überhaupt nicht stören. Doch auch als unabhängiger Kandidat ist und bleibt Stein ein FDP-Politiker, allerdings der ehrbarsten Sorte. Nur hat er sich im Gegensatz zu vielen anderen seiner Partei den wachen Blick für die oft genug bestürzenden Realitäten in der Großstadt Frankfurt bewahrt.

Deshalb ist Stein nicht bereit, sich wie der substanzlose Allesversprecher Feldmann oder die grüne Multikulti-Ideologin Eskandar-Grünberg ebenso bedingungs- wie besinnungslos in den knallbunten Narrenzug der sogenannten „Politischen Korrektheit“ einzuordnen. Stein sieht die Wirklichkeit Frankfurts nicht aus der Dienstwagen- oder Ideologenperspektive, sondern aus der eines politischen Kopfes, der soziale, religiöse und ethnische Widersprüche wahrnimmt und ausspricht statt sie zu verdrängen oder zu beschönigen. Wenn das nach Ansicht der linksgrün dominierten politischen Konkurrenz und Meinungsmacher „rechts“ oder „rechtspopulistisch“ sein soll – dann sei das halt so.

Es gibt im bürgerlichen, nichtlinken Lager Frankfurts verständlicher Weise ein starkes Bedürfnis, den Sozialdemagogen und Schutzpatron der linksextremen Szene Peter Feldmann aus dem Amt zu wählen. Und viele meinen, die farblose CDU-Kandidatin Bernadette Weyland habe zwar keine besseren Voraussetzungen, wohl aber die größeren Chancen in die Stichwahl gegen Feldmann zu kommen. Diese Ansicht teile ich keinesfalls: Jede Stimme für Volker Stein ist eine Stimme für die praktische politische Vernunft in der kapitalistischsten deutschen Stadt, die in der ein Ungeist der Intoleranz und extremistischer Gewalt gerade unter und wegen Feldmann die Oberhand gewonnen hat.

Frau Weyland, das hat sie bereits als Stadtverordnete unter Beweis gestellt, hat weder das Format noch den Mut, sich diesem Ungeist entgegen zu stellen. Sie ist zwar die „richtige“ Kandidatin einer orientierungslos dahinstolpernden Frankfurter CDU, doch nie und nimmer die richtige Kandidatin, geschweige denn die richtige Oberbürgermeisterin für eine Stadt, in der nur die derzeitige wirtschaftliche Prosperität gefährliche soziale, religiöse und ethnische Unterschiede zu verdecken vermag. Selbst wenn, entgegen meiner Erwartung und Hoffnung, Stein nicht vor Frau Weyland in die Stichwahl gelangen sollte, ist jede Stimme für ihn zugleich eine Stärkung für alle, die noch an eine bessere Zukunft für Frankfurt glauben.

Frau Weyland hingegen, von der eigenen Partei auffallend wenig unterstützt, würde als Oberbürgermeisterin zum Spielball von SPD und Grünen werden. Diese Gefahr ist bei Stein ausgeschlossen. Deswegen werden die Linken. Linksextremen und Grünen, aber auch das butterweiche Establishment der Frankfurter CDU alles versuchen, um Volker Stein zu verhindern. Das Interesse derjenigen Frankfurter, die eine lebenswerte Stadt verteidigen bzw. zurückerobern wollen, ist ein ganz anderes. Und es hat am Sonntag auf dem Wahlzettel einen Namen: Volker Stein, Liste 8!
 

Wolfgang Hübner, ehemaliger Stadtverordneter von 2001 bis 2016 sowie Mitgründer und Ehrenvorsitzender der Bürger Für Frankfurt -BFF

Leserkommentare (1)

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Leider haben mich die Positionen nicht überzeugt. Ich habe am Ende gar niemand gewählt, und dies zum ersten Mal in meinem Leben.

Politik muss für mich einfach über Sauberkeit (und auch banale "Sicherheit") hinaus gehen.
Auch die neuen historischen Bauten zwischen Dom und Römer erinnern mich an Kaffeekranz-Sorgen.

Es muss politisch mehr geschehen.