Bürger Für Frankfurt gedenken der Bombenopfer

Kranzniederlegung am Opfer-Denkmal von Benno Elkan

Bürger Für Frankfurt gedenken der Bombenopfer


„Wir haben euch nicht vergessen“ – das steht auf der Schleife des großen Kranzes der Bürger Für Frankfurt BFF zum Gedenken an die Opfer der schweren alliierten Bombenangriffe im März 1944. Damals versank die weltberühmte, in Jahrhunderten entstandene, zum Teil schon sanierte Altstadt in Schutt und Asche. Über 1.000 Menschen starben im Feuersturm und unter Trümmern schreckliche Tode.

Nachdem zwei Vertreter der BFF am Vortag bei der Gedenkstunde an den Untergang der Vorkriegsstadt teilgenommen hatten, geleitete der BFF-Ehrenvorsitzende Wolfgang Hübner den Kranz zu Ehren der bei den Bombenangriffen getöteten, verletzten und lebenslang traumatisierten Frankfurter zu dem „Opfer-Denkmal“ von Benno Elkan aus dem Jahr 1920. Auf diesem ist in bewegender Weise die Skulptur eine in Trauer und Verzweiflung versunkene Frau zu sehen.



Schon seit vielen Jahren gedenken die BFF ganz bewusst an diesem Ort der Bombenopfer. Dagegen hängt der Magistrat seinen Kranz Jahr für Jahr an das an der Paulskirche gelegene Mahnmal für die Opfer in den namentlich aufgeführten Konzentrationslagern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das ist zumindest unsensibel, wenn nicht gedankenlos, vielleicht auch nur bequemer, weil das Mahnmal an der Paulskirche direkt am Ort öffentlicher Gedenkstunden liegt. Doch handelt es sich um zwei unterschiedliche Opfergruppen, an die aus bekannten Gründen auch auf unterschiedliche Weise gedacht wird.  

Der bedeutenden jüdische Bildhauer Benno Elkan bekam 1919 den Auftrag für eine Skulptur, die an die Opfer des Krieges erinnern sollte. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde das Denkmal aus der Öffentlichkeit verbannt und sollte zerstört werden. Aus unbekannter Ursache erhielt sich die Figur aber im Betriebshof der Städtischen Straßenreinigung in der Gutleutstraße 220. Wenige Monate nach Beendigung des Krieges schlug die Freie Deutsche Kulturgesellschaft dem Magistrat die Wiederaufstellung der Figur vor. Am 18. April 1946 wurde das Denkmal an seinem ursprünglichen Ort feierlich eingeweiht.

Gestaltung und Geschichte des Werks von Elkan eignen dieses in hervorragender Weise, auch an die Opfer der Bombardierung Frankfurts sowie auch andere Opfer (Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene usw.) im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Es wäre gut, wenn auch der Magistrat endlich dem Beispiel der Bürger Für Frankfurt folgen und der Bombenopfer an dieser Stelle alljährlich mit einem Kranz gedenken würde.
 

Wolfgang Hübner

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