Es bleibt dabei: Nur Bares ist Wahres!

Gegen den Kartenzwang beim Bezahlen

Es bleibt dabei: Nur Bares ist Wahres!

Hübners Frankfurter Woche – Folge 93

Diese Woche war ich wieder mal mein Lieblingsbrot einkaufen. Ich hole das in der etwas chaotischen Backstube, die sich in dem Café des Museums für Moderne Kunst befindet. Das Personal dort ist ein Kapitel für sich, doch das Brot ohne Zusatzstoffe schmeckt gut und hält sich viel länger frisch als die Erzeugnisse der bekannten industriellen Bäckereiketten, die ja leider die handwerklich arbeitenden Bäckereien weitgehend verdrängt haben.
 
Nachdem der nicht sonderlich kompetent wirkende junge Mann hinter der Theke mir das Brot verpackt und ausgehändigt hatte, legte ich zum Bezahlen einen 10-Euro-Schein hin. Ohne diesen eines Blickes zu würdigen, fragte mich der Verkäufer nach meiner Kreditkarte. Ich wies ihn etwas verwundert auf den Geldschein hin. Er ließ sich davon wenig beirren und sagte, man wolle sich in dem Laden nur noch auf Kartenzahlung umstellen. Das mag sein, antwortete ich, möchte aber nun das restliche Geld zurück.
 
Als er mich nochmals damit belästigte, das sei aber künftig nicht mehr möglich, war meine Geduld erschöpft und ich gab ihm das auch deutlich zu verstehen. Ich bekam also, wenngleich mit mürrischer Miene, endlich mein Restgeld und verabschiedete mich aufmunternd mit: „Nur Bares ist Wahres!“ Ich werde demnächst in dem Laden noch einen Versuch unternehmen, das Brot mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel Bargeld zu kaufen. Gelingt das nicht oder nur nach Diskussionen, werde ich mir eine andere Quelle guten Brotes suchen müssen.
 
Denn ich bin keinesfalls bereit, mir vorschreiben zu lassen, ja mich sogar zwingen zu wollen, selbst für einen kleinen Einkauf die Kreditkarte zu zücken. Und ich hoffe, daß viele Frankfurter Mitbürger das auch so sehen. Denn wer sich dem Verzicht auf Bargeld beugt, macht sich in den Konsequenzen nicht nur kontrollierbarer und damit auch erpressbarer, sondern gibt ein ganz wichtiges Bürgerecht preis: Nämlich das Recht, über das eigene Geld selbst zu verfügen, in welcher Form auch immer.
 
Es mag wohl sein, daß einige Zeitgenossen diese Einstellung für sehr altmodisch halten. Aber das nehme ich halt hin. Eine abschließende Frage an die Leser dieses Textes: Wie halten Sie es mit der Frage „Bar oder Karte?“ Und wie reagieren Sie auf Läden, die Ihnen Kartenzahlung vorschreiben wollen? Über möglichst viele Auskünfte würde ich mich freuen!

 
Wolfgang Hübner

Leserkommentare (3)

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Es gibt ein aktuelles Video zum Thema. Ich bin einfach mal so frei und verlinke es. Ich hoffe, das ist erlaubt.

https://media.publit.io/file/230927-Haering.mp4

Das wurde geschickt eingefädelt, immer mehr, besonders junge, Menschen Menschen halten Kartenzahlung schlicht für modern und fortschrittlicher. Viele seit "Corona" auch für hygienischer.
Die Manipulation der Menschen funktioniert wie geschmiert, und wir befinden uns erst am Anfang.
Aber das macht mich nur umso entschlossener.

Manchmal werde ich schwach und bestelle im Internet. Im Laden vor Ort habe ich seit mindestens 4 oder 5 Jahren kein einziges Mal mehr mit Karte gezahlt. Online-Käufe vermeide ich so gut es kann, zahle dafür sogar manchmal ein paar Cent mehr im Geschäft, aber es wird zunehmend schwieriger - man sieht es ja auch an den Läden auf der Zeil, die immer mehr schließen.

Es gibt eine Aktion, die vor ein oder zwei Jahren von Catherine Austin Fitts (man beschäftige sich einmal mit ihrer Vita) verbreitet wurde, die nannte sich "Cash Friday". Ich praktiziere sozusagen "Cash Everyday".

Herr Hübner, ich danke Ihnen vielmals fürs Aufgreifen dieses enorm wichtigen Themas. Ein Kampf gegen Windmühlen, aber es bleibt wohl nichts anderes übrig.
Ich bin ganz Ihrer Meinung.
Bei Zalando gibt es separate Kasse für Kartenzahlung, als ich meinem Unmut Luft machte, hatte ich bald andere Kunden gegen mich - die sind alle so unfassbar uninoformiert.
Ich kann jedem nur dringend raten, sich zu informieren, denn was die EZB plant, ist nichts Gutes. Es ist keine Verschwörungstheorie, sogar die Bank of England gab es in einem Interview im Daily Telegraph vor einigen Jahren zu: Das neue Digitale Zentralbankgeld soll programmierbar werden, Gedanke dahinter seien: Zweckbindung und Ablaufdatum.
Selbstverständlich wird man das nicht von heute auf morgen genau in dieser Form und für jeden und verpflichtend einführen, aber dahin geht die Reise.
Soweit ich weiß, sind Norbert Häring und zum Beispiel Ernst Wolff an diesem Thema dran, aber auch viele weitere - leider ohne viel Gehör.
Ich zahle selbst konsequent nur bar. Ich nehme dafür Unannehmlichkeiten in Kauf, denn ich weiß, dass es noch viel mehr Unannehmlichkeiten werden werden und ich mich nicht erpressen lassen will. Es geht um nicht weniger als um unsere Freiheit.

Gutes Brot gibt es auf dem Wochenmarkt, Herr Hübner. Der Dottenfelder Hof hat wohlschmeckendes Brot und akzeptiert (noch) Bargeld.