BFF gedenken der Altstadtzerstörung vor 80 Jahren

Deutliche Kritik an offizieller Erinnerung der Stadt Frankfurt

BFF gedenken der Altstadtzerstörung vor 80 Jahren

Anlässlich der 80. Wiederkehr des Jahrestages der Frankfurter Bombennacht vom 22. März 1944 und den vorausgegangenen schweren Luftangriffen, die nicht nur unzählige Tote, Verletzte sowie Obdachlose forderten, sondern auch die nahezu vollständige Zerstörung der Frankfurter Altstadt zur Folge hatten, haben die Bürger Für Frankfurt BFF am Abend des 22. März dieses Jahres eine Gedenkveranstaltung abgehalten.
 
An der im letzten Jahr endlich wieder zwischen Dom und Goldener Waage neu verlegten Bodengedenkplatte für die Opfer der Luftangriffe hielt der BFF-Ehrenvorsitzende Wolfgang Hübner, dessen Mutter die Bombardements der Altstadt in einem Luftschutzkeller ganz in der Nähe miterleben musste, eine kurze Ansprache. Mit sichtlich bewegter Stimme führte er den zahlreich erschienenen Teilnehmern das unermessliche Leid vor Augen, welches vor 80 Jahren über die Frankfurter und ihre Stadt hereinbrach.
 
Im Anschluss an eine Schweigeminute legte er gemeinsam mit dem Stadtverordneten und BFF-Vorsitzenden Mathias Pfeiffer sowie dessen Stellvertreter Marcus Kapust einen Kranz mit der Aufschrift „Zum Gedenken an die Frankfurter Bombenopfer des 2. Weltkrieges – Mahnung zum Frieden“ an der Bodengedenkplatte nieder.
 
Zuvor kritisierte Hübner in seiner Ansprache deutlich den Unwillen und die Unfähigkeit der Stadt Frankfurt, diesen besonderen 80. Jahrestag in angemessener Weise zu begehen. „Es ist gut, daß wir da sind und jetzt mit der Kranzniederlegung das tun, was von offizieller Seite versäumt wurde, nämlich den Opfern in würdiger Weise zu gedenken.“
 
Nach dem Trompetensolo „Il Silencio“, dargeboten von BFF-Vorstandsmitglied Ralf Schneider, hob Pfeiffer die Mahnung zum Frieden hervor, die untrennbar mit diesem Gedenken verbunden sei. „Gerade in der heutigen Zeit, in der die Stimmen der Kriegstreiber auch hierzulande immer lauter werden, spricht das Schicksal Frankfurts vor 80 Jahren eine erschreckend klare Sprache.“, so seine Schlussworte.
 
Unter dem Klang der Glocken der Paulskirche, die ab 20:45 Uhr zum historischen Zeitpunkt des Angriffs des 22. März 1944 läuteten, begaben sich viele der Teilnehmer noch in den Dom St. Bartholomäus, wo der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz und der evangelische Stadtdekan Holger Kamlah einen ökumenischen Gedenkgottesdienst zum Gedenken an die Altstadtzerstörung 1944 zelebrierten.

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