Spät in die Politik gekommen

Rainer Britten, für die Freien Wähler im Ortsbeirat 12 – Kalbach, Riedberg

Spät in die Politik gekommen
© Foto R. Sawicki

Rainer Britten, 1940 in Frankfurt geboren, ist ein Neuling in der Politik. Erst seit 18 Monaten vertritt er als Nachrücker die Freien Wähler im Ortsbeirat 12. Über die kleine Familienpartei, der er zwei Jahre angehörte, kam er zu den Freien Wählern. Warum erst so spät sein Interesse für die Politik? „Weil ich von Politik nichts hielt.“ Als gelernter Banker mit Bankakademieabschluss wurde er zum Praktiker in der Wirtschaft: Als Betriebsorganisator in der Organisation war er sowohl als Angestellter als auch als selbständiger Externer für die Auftragsfirmen tätig.

Seit 15 Jahren wohnt Britten in Kalbach, einst ein Straßendorf in der südlichen Wetterau, das erst 1972 nach Frankfurt eingemeindet wurde. Hier wohnen inzwischen, auch in den entstandenen Neubaugebieten, 7000 Menschen. Dreimal größer mit 20.000 Einwohnern ist Frankfurts neuester Stadtteil Riedberg. Und zwischen beiden Stadtteilen „müssen noch einige Punkte gelöst werden“:

Es fehle eine kurze und schnelle Verbindung zwischen Kalbach und dem Riedberg, seit die alte Riedbergstraße vom Ortsbeirat vor acht Monaten geschlossen wurde: Nun müssen selbst Krankenwagen und Feuerwehr einen sieben Kilometer langen großen Bogen nördlich zwischen beiden Stadtteilen fahren. Die am Ortseingang gebaute Schule am Ortseingang an der alten Riedbergstraße muss mit diesen Umweg im Notfall angefahren werden.

Der Riedberg ist „von seiner Struktur sehr gut gestaltet und geplant“. Indes: “Das ist kein Witz“, es gibt für den Riedberg eine Planung für ein Wohnhochhaus mit 13 oder gar 26 Stockwerken, wo den Kalbächern vom Ortsbeirat einst nur ein- bis viergeschossige Bauten auf dem Riedberg versprochen wurden.Weiterhin fehle auf dem Riedberg eine Grillwiese, um das wilde Grillen zu unterbinden, „bedingt durch die zahlreichen Miet- und Eigentumswohnungen, bei denen bekanntlich nicht gegrillt werden darf, ist diese sehr notwendig“. Ein Wasserspielplatz für den Nachwuchs dürfte eine Bereicherung sein. Für Sprayer sollte auch etwas getan werden, da im Stadtteil viele Abgrenzungsmauern sich anbieten und auch teilweise auch schon genutzt werden.


Bürger sollen Verantwortung für ihre Stadt übernehmen

Über seinen Ortsbezirk hinaus hat Britten weitere Anregungen: „Wir müssen als Stadt Frankfurt mit den mehr Nachbargemeinden kooperieren.“ Auch bei der Preisstruktur für den ÖPNV (RMV). So sei der Fahrpreis von Offenbach ins nahe Frankfurt mit ca. sechs Euro viel zu hoch. Bedingt durch  die Zahlgrenze. Wenn man bedenkt, dass täglich ca. 34.000 PKW aus dem Umfeld nach Frankfurt kommen, wäre eine bessere Preisgestaltung notwendig, um den PKW-Verkehr zu verringern.

Oberbürgermeister Feldmann (SPD) wolle auf dem Pfingstberg zwischen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach eine Trabantenstadt errichten lassen. Doch hier gäbe es beste Lößböden, auf denen die ortsnahe Versorgung Frankfurts mit landwirtschaftlichen Produkten garantiert werde. Der Pfingstberg sei verkehrlich überhaupt nicht erschlossen, was sehr hohe Kosten verursachen werde. Als Alternative sieht Britten die Bebauung des riesigen ehemaligen US-Geländes in Friedberg-Süd mit 20.000 Wohnungen. Dort können man eine S-Bahnstation einrichten könne, die eine schnelle Verbindung ins Zentrum Frankfurts ermöglichen würde.

Brittens Credo bei den Freien Wählern: „Wir sind ein Frankfurter Verein. Wir kämpfen für Frankfurt. Der Bürger soll für seine Stadt Verantwortung übernehmen.“


D. Schreiber

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