Doppelleben mit Selbsterkenntnis
Der BFF-Abgeordnete Patrick Schenk hat ein überraschendes Buch geschrieben

Die Abgeordneten der BFF-Fraktion vertreten gerne und mit Herz die Interessen der Bürger, die ihnen das Vertrauen ausgesprochen haben. Doch alle führen auch ein Doppelleben. Das hat nun der Abgeordnete Patrick Schenk erneut bewiesen.
Jeder BFF-Politiker hat nämlich neben der Politik noch ein privates und ein berufliches Leben. Hinzu kommen unterschiedlichste Interessen in sportlichen und kulturellen Aktivitäten. Der Abgeordnete Patrick Schenk ist nun unter die Autoren gegangen. Sein Buch mit dem Titel "Ich verstehe die Welt nicht mehr" behandelt zahlreiche große Fragen des menschlichen Lebens und der Gesellschaft.
Die fünf Kapitel befassen sich mit Naturwissenschaft, Geschichte, Religion, Politik und persönlicher Verantwortung. Dabei werden mehrere aktuelle wissenschaftliche und ethische Debatten knapp zusammengefasst. So startet Schenk mit einer Einführung in das Gesetz der Polarität (es gibt keinen Tag ohne die Nacht), um dann zum mechanistischen Weltbild und der Quantenphysik weiterzuleiten. Der Leser braucht sich trotz dieses komplexen ersten Kapitels nicht überfordert fühlen. Schenk schreibt leicht lesbar und für jeden Interessierten verständlich. Er erläutert den Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele, die Möglichkeit bislang unbekannter Bewusstseins-Dimensionen und die Rolle der menschlichen Sexualität.
Dies leitet zum zweiten Kapitel über, das sich der Geschichte widmet. Beginnend mit der Entstehung der menschlichen Gesellschaft und dem Rätsel der altägyptischen Kultur, führt diese Historienschau von der Antike bis zur Neuzeit und Moderne. Drei revolutionäre Erfindungen macht Schenk als Voraussetzung zur Vollendung der Moderne aus und erläutert deren Bedeutung: Das Fliegen, das Fernsehen und den Gebrauch vernetzter Computer. Im Kapitel über Religion breitet Schenk eine faszinierende, ganz andere Sicht auf die Christus-Geschichte aus. Trotz der monotheistischen Grundbasis arbeitet Schenk in diesem Zusammenhang die grundlegenden Unterschiede zwischen den drei Religionen Christentum, Judentum und Islam heraus. Schließlich widmet der Autor sich auch der "ewigen Suche nach der spirituellen Glückseligkeit".
Näher an der Politik bewegen sich Schenks Ausführungen zur Macht, die oft in Verbindung mit Geld und Gewalt auftritt, und die nicht selten wie eine Droge auf die Machtbesessenen wirkt. Schenkt stellt unterschiedliche Typen von Menschen im Arbeitsleben vor, beschäftigt sich mit Verschwörungstheorien, der globalen Verschuldung und dem Bevölkerungswachstum.
"Erkenne die Welt – Erkenne dich selbst", prangt als Emblem auf dem Buchcover. Und folglich soll laut Schenk die Beschäftigung mit Wissenschaft, Geschichte und Religion vor allem jene edle Aufgabe übernehmen, die menschliche Seele zu bilden und ihrer wahren Bestimmung zuzuführen: "So ist die Selbsterkenntnis im eingebildeten Sinn nicht nur der erste Weg zur Besserung, sondern der erste Schritt zu einem Existenzverständnis der Welt überhaupt. Daneben darf auch die Selbstliebe nicht zu kurz kommen. Denn wer sich selbst nicht riechen kann, stinkt bekanntermaßen auch anderen."
Patrick Schenk: Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ein erkenntnis-theoretischer Essay zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist, 2. Aufl. Norderstedt 2015, Paperback, 116 Seiten, 9,90 Euro, ISBN-13: 978-3735740182
Marlis Lichtjahr