Frankfurts Passivhaus-Ideologie ist teuer und mieterfeindlich
BFF sieht sich in wichtiger Programmposition bestätigt

Wahlmitteilung 18 - 2016
Es gibt etliche Gründe, warum die Frankfurter Grünen nach der Kommunalwahl am 6. März nicht mehr lange im hauptamtlichen Magistrat vertreten sein sollten. Ein besonders wichtiger Grund ist die von den Grünen vertretene, vom derzeitigen Koalitionspartner CDU allerdings kritiklos mitgetragene Passivhaus-Ideologie. In Frankfurt ist das längst nicht mehr bloß eine ideologische Blase, sondern sowohl bei öffentlichen Bauten wie auch in der städtischen Wohnungsgesellschaft konkrete Praxis. Vor einigen Tagen hat in der Industrie- und Handelskammer (IHK) nun eine Tagung stattgefunden, die sich mit Frage beschäftigte, wie nützlich Passivhäuser tatsächlich sind.
Das Ergebnis dieser Tagung war eine eiskalte Dusche für die offizielle Frankfurter Baupolitik. Denn Experten stellten die Sinnhaftigkeit von Passivhäusern am Beispiel von Forschungsergebnissen, praktischen Erfahrungen, finanziellen Kalkulationen und planerischen Erwägungen grundsätzlich in Frage. Demnach verhalten sich die Nutzer von Passivhäusern trotz Umerziehungsmaßnahmen nicht so, wie sie das tun sollten, indem sie nämlich die Fenster trotz ausgeklügelter Lüftungsanlagen aufmachen. Und beim Kostenvergleich von zwei Gebäuden in Wiesbaden, eines in Passivhausbauweise, das andere nach der geltenden Energiesparverordnung errichtet, schneidet letzteres weit besser ab. Das hat erhebliche Folgen für die jeweiligen Bewohner, denn Passivhäuser verursachen höhere Baukosten und damit auch höhere Mieten.
Der geringfügig niedrigere Energieverbrauch in Passivhäusern schlägt weder finanziell spürbar zu Buche, noch wird damit das Weltklima gerettet. Es ist deshalb im Lichte der Ergebnisse der IHK-Tagung völlig richtig, im aktuellen BFF-Wahlprogramm zu lesen: „Die noch immer in Frankfurt geltende Passivhaus-Pflicht bei städtischen Neubauten für öffentliche Einrichtungen und Wohnungsbau ist extrem teuer mit fraglichem, und wenn überhaupt, erst sehr langfristigem Nutzen. Diese Pflicht muss weg, in vielen Fällen ist der Niedrigenergiehaus-Standard vorteilhafter.“