Naturschutzbeirat beklagt illegale Waldrodung
In Gateway Gardens wurde brutal Platz für mehr Bauland geschaffen

Wahlmitteilung 20 - 2016
Auf dem Gelände des neuen Stadtteils Gateway Gardens wurden nach einer aktuellen Mitteilung des Naturschutzbeirates der Stadt Frankfurt bereits vor einigen Monaten illegal wertvolle Laubbäume auf einem ca. 180 Meter langen und ca. 40 Meter breiten Streifen gerodet. Nach Mitteilung des Naturschutzbeirates ist in dem bislang rechtskräftigen Bebauungsplan der betreffende Bereich als Wald ausgewiesen. Der Naturschutzbeirat schreibt: „Der Waldstreifen am Frankfurter Flughafen hatte wichtige Schutzfunktionen. Er diente als Filter in dem vom Verkehr belasteten Bereich, hatte eine wichtige Vernetzungsfunktion und Leitbahn für Vögel und anderen Wildtieren und war Teil und Schutz für den restlichen Waldbestand.“
Nach Auskunft eines Sprechers des Naturschutzbeirats habe man etliche Wochen auf eine Reaktion der zuständigen Behörden in Frankfurt gewartet. Doch nachdem bislang keine Reaktion erfolgt sei, habe man sich zum Schritt an die Öffentlichkeit entschlossen. In der Mitteilung wird gefordert, die Stadt Frankfurt solle die Verantwortlichen der illegalen Waldrodung ermitteln, die Wiederaufforstung durchsetzen und einer etwaigen Bebauungsplanänderung im betroffenen Bereich nicht stattgeben. Der Naturschutzbeirat vermutet, dass die Projektgesellschaft Gateway Gardens die illegale Waldrodung mit dem Ziel vornahm, vollendete Tatsachen zu schaffen, um die Bauflächen zu erweitern. Der Versuch von BFF, die Projektgesellschaft zu dem Vorfall zu befragen, scheiterte, weil sich auf der Kontaktnummer niemand meldete und auch kein Anrufbeantworter angeschaltet war.
Politische Brisanz bekommt die brutale Naturzerstörung durch die Tatsache, dass an der Projektgesellschaft die Stadt Frankfurt zu 50 Prozent beteiligt ist. Es kann also keine Maßnahme ohne Zustimmung des Magistrats erfolgen. Und dieser weiß seit längerer Zeit von der illegalen Waldrodung, hat aber bislang nicht reagiert. Das ist nach Auffassung der Bürger Für Frankfurt BFF nicht nur unverständlich, sondern auch eine offenbar bewusste Missachtung der Stadtverordneten und der Öffentlichkeit. Der skandalöse Vorgang bedarf einer umgehenden Aufklärung durch die zuständigen Dezernenten Heilig (Grüne) und Cunitz (Grüne). Zu klären gilt es vorrangig: Was und wann wusste der Anteilseigner Stadt von dem Öko-Frevel; warum schweigen die Behörden; wer wird in welcher Weise für die illegale Rodung des Honiggras-Stieleichenwaldes zur Rechenschaft gezogen; wer hat die politische Verantwortung für das Waldmassaker.