„Auch die Zeilsheimer zittern“

Leserbrief an die FNP vom 13.06.2016

„Auch die Zeilsheimer zittern“


Der Artikel „Auch die Zeilsheimer zittern“ in der FNP vom 13.06.2016 befasst sich mit der Tatsache, dass auch das größte Fest im Stadtteil aufgrund der immer weiter um sich greifenden behördlichen Regulierungswut vor einem möglichen Aus stehen könnte.

In seinem Leserbrief setzt sich Mathias Mund, Fraktionsgeschäftsführer der BFF-Fraktion im Römer, mit einer Randbemerkung der Autorin am Ende ihres Berichtes auseinander:
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Dass Straßen- und Stadtteilfeste aufgrund immer neuer Auflagen und der damit verbundenen Kosten akut gefährdet sind, ist eine bedauerliche und nicht hinnehmbare Tatsache. Die BFF-Fraktion im Römer hat dazu bereits in der letzten Woche einen Antrag gestellt, der zum Ziel hat, die Vereine und ehrenamtlichen Veranstalter seitens der Stadt zu entlasten und die beliebten Stadtteilfeste zu erhalten.

An dieser Stelle möchte ich auf einen Nebenaspekt des oben genannten Artikels eingehen, der zwar fast darin untergeht, aber von erheblicher Tragweite ist. Laut Herrn Martin Müller, seit acht Jahren Quartiersmanager in der Siedlung Taunusblick, haben sich in diesem Jahr die Frauen des „Frauenfrühstücks“ wegen des muslimischen Fastenmonats Ramadan nicht am Froschbrunnenfest beteiligt.

Der aufmerksame Leser fragt sich an dieser Stelle, ob diese Gruppierung ausschließlich oder überwiegend aus praktizierenden Muslimen besteht, was eine solche Entscheidung zumindest unter dem Aspekt einer strikten Religionsauslegung derer Mitglieder erklären würde.

Doch dass Alexandra Flieth in ihrem Artikel dieses Fernbleiben unter „praktisch gelebte Integration im Stadtteil“ subsumiert, muss deutlichen Widerspruch provozieren. Schließlich leben wir in einem christlich-abendländisch geprägten Land und - noch - sind die Mehrheit der hier lebenden Menschen zu mindestens 90 % Nichtmuslime, um es einmal so auszudrücken. Wenn die Frauen des „Frauenfrühstücks“ sich aufgrund des Ramadan nicht an einem Stadtteilfest beteiligen, ist dies nicht nur das genaue Gegenteil von Integration, sondern auch gelebte Intoleranz gegenüber der Mehrheitsgesellschaft. Mussten doch in diesem Jahr alle Gäste des Froschbrunnenfestes, die den muslimischen Fastenmonat nicht befolgen - und das tun übrigens auch viele säkular geprägte Muslime - auf die „leckeren Spezialitäten“ dieser Initiative verzichten.

Tatsächlich handelt es sich dabei also um eine völlig falsch verstandene Geste der Unterwürfigkeit gegenüber der Politideologie des Islam. Wer die Realität in muslimisch dominierten Ländern oder Gebieten kennt, weiß nur zu gut um die Schwierigkeiten, die Nichtmuslime insbesondere während der Zeit des Ramadan dort haben. So ist es ihnen in der Regel unmöglich, in dieser Zeit tagsüber in der Öffentlichkeit zu trinken, zu essen oder Speisen anzubieten bzw. zu verkaufen, ohne dabei ihr Leben oder ihre körperliche Unversehrtheit zu gefährden. Da sollten wir froh sein, dass wir hier in Deutschland im Ramadan noch unsere Bratwurst auf dem Stadtteilfest essen können, ohne dass sie uns von gläubigen Muslimen aus der Hand geschlagen wird oder gar schlimmeres passiert! Und uns doch etwas nachdrücklich als bisher für den Erhalt dieser - in der heutigen Zeit offensichtlich nicht mehr ganz selbstverständlichen - Freiheit einsetzen!

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