VGF: Werbung Spitze, Praxis miserabel

Totalversagen bei Baustelle Eckenheimer Landstraße

 VGF: Werbung Spitze, Praxis miserabel
© R2D2

BFF-Fraktion - Stellungnahme 22-16


„Helden des Nahverkehrs“ lautet der Titel einer der zahlreichen Werbekampagnen der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Damit werden aber nicht die Hundertausende Nutzer geadelt, die tagtäglich die Dienst der VGF in Anspruch nehmen müssen und dafür oft defekte Rolltreppen, verschmutzte Stationen, gesperrte Verbindungen und ärgerliche Verspätungen in Kauf nehmen müssen. Auch die Anwohner und Geschäftsleute an der und um die Eckenheimer Landstraße sind damit nicht gemeint, die nun etliche Wochen weiterer großflächiger Sperrungen wegen miserabel geplanter und durchgeführter Arbeiten der VGF ertragen müssen. Vielmehr feiert die VGF sich sehr gerne selbst und gibt für solche Kampagnen Millionen aus, die ihre Kunden über die saftigen Fahrpreise teuer mitbezahlen müssen.

Die aktuelle, aber keineswegs überraschende negative Entwicklung um den Bau der neuen U-Bahnsteige an der Musterschule und der Glauburgstraße zeigt: Dieses städtische Unternehmen wird schlecht geführt, schlecht organisiert und politisch von zahlreichen Personen schlecht kontrolliert. Es lohnt sich einen Blick auf das Personal im Aufsichtsrat der VGF zu werfen: Vorsitzender des Gremiums ist der Kämmerer und Frankfurter CDU-Chef Uwe Becker. Mitglied des Aufsichtsrates sind sowohl der neue Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) wie auch der bisherige Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne). Ferner sind dort sieben weitere Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung vertreten, allesamt derzeit noch entweder der CDU oder den Grünen entstammend. Dazu gehören dem Aufsichtsrat 10 Vertreter der Arbeitnehmer bzw. der Gewerkschaften an. Im hochdotierten dreiköpfigen Vorstand sitzt ein Funktionär der Gewerkschaft Verdi.

In diesem engen Netzwerk von Politik, Gewerkschaften und VGF-Arbeitnehmern gibt es strukturell weder eine wirkliche Kontroll- noch gar eine durchsetzungsfähige Veränderungsmöglichkeit. Deshalb sind sowohl die Nutzer der VGF wie auch die Frankfurter Bürger den vielfachen Mängeln und Unzulänglichkeiten dieses städtischen Unternehmens hilflos ausgeliefert. Das Baustellendesaster an der Eckenheiler Landstraße wird nicht das letzte sein, das der Pannenmonopolist VGF den Frankfurtern beschert.

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