Keine Steuergelder für politisches Rennbahn-Versagen
Magistrat will DFB um jeden Preis zufrieden stellen

BFF-Fraktion - Stellungnahme 33-17
Zweifellos ist der Magistrat, allen voran Sportdezernent Markus Frank (CDU), bislang krachend an dem Versuch gescheitert, die Galopprennbahn dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Geschenk einer im schlechtesten Sinne populistischen Politik so gut wie kostenlos vor die Stollen zu legen. Die juristischen Streitigkeiten und Verfahren gehen weiter, ein Ende ist nach wie vor nicht abzusehen. Offenbar gescheitert ist auch der Versuch des Magistrats, auf Kosten der Steuerzahler dem das Gelände im Grüngürtel ausdauernd verteidigenden Rennklub einen Vergleich aufzudrängen. Will man Presseberichten glauben, dann wurde dem Rennklub seitens der Stadt angeboten, sämtliche bisher entstandenen Gerichtskosten zu übernehmen, wenn die Gegenseite endlich die Rennbahn für den DFB freigebe.
Dieses Angebot des Magistrats beweist zweierlei: Erstens wird damit dokumentiert, wie leichtfertig und arrogant die früheren wie die heutigen Verantwortlichen im Römer mit einer sehr traditionsreichen Einrichtung umgegangen sind. Was Frank und andere dabei antrieb, war die schiere Gier, von dem Glanz des inzwischen leider politisch völlig kontaminierten Volkssports Fußball im Land des Weltmeisters zu profitieren. Da Gier immer eine schlechte Motivation ist, wurden rechtliche Aspekte in so schwerwiegender Weise vernachlässigt, dass von einer ziemlich beispiellosen politischen Verantwortungslosigkeit im Römer gesprochen werden kann. Wenn nun die Steuerzahler, also die Bürger, dafür haftbar gemacht werden sollten, stellt das zumindest moralisch, aber eigentlich auch strafrechtlich den Versuch der Untreue im Amt dar.
Zweitens beweist das Vorgehen des Magistrats beschämende Servilität gegenüber einem Sportverband, der aus den Skandalen gar nicht mehr herauskommt und seinen ehemals guten Ruf verspielt hat. Wenn es stimmt, dass bei einem vertraulichen Gespräch zwischen allen Seiten nach einem Kompromissangebot des Rennklubs die Beauftragten der Stadt die DFB-Vertreter entscheiden ließen, ob für diese das Angebot akzeptabel sei (was verneint worden sei), dann zeigt das, in welche Abhängigkeit sich der Magistrat vom DFB freiwillig begeben hat. Diese politische Willfährigkeit ist durch keine Wahl und schon gar nicht vom Ausgang des Bürgerentscheids 2015 legitimiert. Die BFF-Fraktion im Römer wird jedem Versuch entschiedenen Widerstand leisten, mit öffentlichen Geldern politisches Versagen zu vertuschen.
Ergänzt wird der negative Charakter des städtischen Handelns mit der Weigerung des Magistrats, einen geltenden Beschluss aus früheren Jahren für die Galopprennbahn umzusetzen, wonach für Sportanlagen, „die durch neuere Planung entwidmet werden müssen, unverzüglich Ersatzplanungen in die Wege geleitet werden müssen“. Die Beantwortung einer entsprechenden Frage eines Stadtverordneten wurde vom Magistrat jüngst mit einer offensichtliche Lüge beantwortet: Das Gelände stehe auch weiterhin für sportliche Zwecke zur Verfügung. Was dabei bewusst unterschlagen wird: Kein Frankfurter Bürger, kein Frankfurter Sportler wird im Regelfall das geplante DFB-Gelände betreten dürfen – schon gar nicht für sportliche Zwecke. Wer allerdings bestimmt jederzeit Zutritt haben wird, das sind eilfertige DFB-Schleppenträger wie der „Fußballdezernent“ Markus Frank und andere politische Akteure in Frankfurt.