„Wir sind hier. Wir sind laut…“

Schwungvolle Demonstration für den Wiederaufbau des Schauspielhauses

„Wir sind hier. Wir sind laut…“
© Marlis Lichtjahr


Zahlreiche, meist jüngere Demonstranten fanden sich am Donnerstagabend vor der Paulskirche ein, um den Wiederaufbau des historischen Schauspielhauses zu fordern.

Der Verein „Pro Altstadt“ hatte zu einer friedlichen Kundgebung unter dem Motto „JA zur Restaurierung des Schauspielhauses in Frankfurt!“ eingeladen. Die Frankfurter Sektion des Vereins „Stadtbild Deutschland“ hatte sich der Veranstaltung solidarisch angeschlossen. Auch mehrere Mitglieder der Bürger Für Frankfurt BFF fanden sich ein, während im gegenüber liegenden Rathaus zeitgleich das Stadtparlament tagte. Neben Ortsbeirätin Cornelia Bensinger aus Sachsenhausen (OBR 5), die zugleich Vorsitzende von „Pro Altstadt“ ist, waren dies der ehemalige BFF-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Hübner und der Nordend-Ortsbeirat Hans-Georg Oeter (OBR 3).

Es handelte sich um die erste Demonstration für eine Schauspielhaus-Rekonstruktion. Die Idee zu dieser Willensbekundung entstand, so Cornelia Bensinger, bereits im Juli.

Das Kundgebungsflugblatt verwies darauf, dass Frankfurt durch den anstehenden Umbau „eine einmalige Chance für eine Veredelung seines öffentlichen Raumes“ habe. Außenmauern des historischen Gebäudes befänden sich zudem noch heute bis zum 1. Obergeschoss hinter dem Bestandsbau, der in den 60er Jahren wie eine Zahnbrücke über die erhaltenen Gebäudeteile gesetzt worden war.

Auf Transparenten und bei einem kurzen Umzug zum Römerberg sprachen sich die Kundgebungsteilnehmer für den Wiederaufbau des Schauspielhauses im historischen Erscheinungsbild vor den Umbauten der 60er Jahre aus. Die Notwendigkeit einer Generalsanierung der städtischen Bühnen, die wahrscheinlich auch zum Abriss des bestehenden Gebäudes führen werde, ermögliche die Chance, hier einen enormen architektonischen Gewinn für Frankfurt zu  erzielen. Cornelia Bensinger forderte deshalb mehr Flair für Frankfurt: „Die Schönheit ergreift die Bürger, die das Foto des historischen Gebäudes sehen.“ Auf einem Transparent war deshalb von „2 Perlen für Frankfurt“ die Rede. Gemeint war damit, dass mit der 1981 wiedereröffneten Alten Oper und einem rekonstruierten Schauspielhaus der Frankfurter Anlagenring über zwei besonders attraktive Anziehungspunkte verfügen würde.

„Ihr seid für uns da, nicht wir für Euch“, rief ein Demonstrant den Politikern im Römer entgegen.
Und Kundgebungsteilnehmer Christoph Rautenberg entwickelte die Losung:

„Wir sind hier.
Wir sind laut.
Bis Ihr uns das alte Schauspiel baut.“


Marlis Lichtjahr

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