Konstablerwache-Vorfall kommt nicht aus heiterem Himmel

Auflösungserscheinungen der öffentlichen Ordnung nehmen zu

Konstablerwache-Vorfall kommt nicht aus heiterem Himmel
© bhossfeld - Pixabay


In der Frankfurter Politik sowie den örtlichen Medien herrschen zu Recht Empörung und Entsetzen über den jüngsten Vorfall auf der Konstablerwache: Dort hat am Montagnachmittag eine Gruppe von rund 60 Personen Rettungskräfte daran gehindert, einen bewusstlosen jungen Drogenabhängigen zu behandeln. Polizeibeamte wurden bedrängt, nur mit großer Mühe konnte die Lage wieder unter Kontrolle gebracht werden.

Nun ist von „Pöblern“ und „Mob“ die Rede, harte Maßnahmen werden gefordert, die Verantwortlichen für die menschenverachtenden Ausschreitungen sollen ermittelt und bestraft werden. Es bleibt abzuwarten, ob den Ereignissen an der Hauptwache irgendwelche Konsequenzen folgen, diesbezüglich sind eher Zweifel angebracht. Denn was am Montagnachmittag geschehen ist, kann sich an diesem oder anderen Orten Frankfurts jederzeit wiederholen.  
   
Der Hauptgrund dafür ist eine grundlegende, weiterhin hochdynamische Veränderung der städtischen Bevölkerungszusammensetzung. Wer sich einmal genauer und öfter anschaut, welche Personen sich auf der und rund um die Konstablerwache bewegen, wird ganz schnell feststellen: Sogenannte „Biodeutsche“ sind dort kaum noch vertreten. Und auch Nachkommen schon hier fest verwurzelter Ein- und Zuwanderer sind dort nur in geringer Zahl anzutreffen.

Umso mehr sind in diesem Gebiet junge Nordafrikaner, arme Osteuropäer, allerlei Lumpenproletariat und Personen mit fraglichem Aufenthaltsstatus zu sehen. Die Beamten vom nahen 1. Polizeirevier auf der Zeil dürften von ihren täglichen Einsätzen und Kontrollen das Publikum gewiss noch besser kennen. Und diese Beamten wissen längst, dass sie von solchen Teilen der Bevölkerung der „bunten“ Stadt nicht als Freund und Helfer, sondern als Feind und Hassobjekt angesehen werden.

Der „Pöbel“, der den Rettungskräften die Arbeit verwehren wollte, hat keinen Respekt vor staatlichen Organen. Denn diese staatliche Organe, insbesondere die Polizei, stecken in den Fesseln einer politisch gewollten, von  der Justizpraxis geförderten und von der Berichterstattung vieler Medien begünstigten faktischen Wehrlosigkeit. Was nutzen ein paar Festnahmen von Drogendealern und Randalierern, wenn diese schon kurz danach wieder grinsend am alten Ort sind? Sie sind einem Staat begegnet, der mit Hilflosigkeit reagiert und deshalb, nicht nur in ihren Augen, als schwach gilt.

Dieser Staat schaut zu bzw. schaut weg, wie zum Beispiel die Konstablerwache an den Tagen ohne den beliebten Markt faktisch für viele Bürger ein No-Go-Gebiet geworden ist, in dem ungeniert kriminelle Handlungen getätigt werden. Dieser Staat schaut auch zu, wenn junge Männer offensichtlich „südländischer“ Herkunft - wie es heutzutage vermeintlich politisch korrekt in Polizei- und Presseberichten heißt -  in aufgetunten Autos der oberen Mittelklasse mit infernalischem Motorenlärm die Anlieger und Passanten in den Seitenstraßen, vor allem der Töngesgasse, verschrecken und verlärmen.

All das passiert Tag für Tag. Doch nur wenn die Ordnungslosigkeit mal wieder allzu offensichtlich wird, kommt es zu veröffentlichter Empörung, zu einem kurzzeitigen Aufschrei. Der Oberbürgermeister, der gar nicht weit von der Konstablerwache im Römer residiert, klingelt viel lieber an Häusern erhoffter Wähler irgendwo in den Stadtteilen, als sich einmal spontan zu Fuß an die Konstablerwache zu begeben, um dort zu sehen, was er allerdings gar nicht gerne sehen will. Denn dort, und das weiß er nur zu genau, sind keine Wähler zu gewinnen.


Wolfgang Hübner

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