Zahl der doppelten Staatsbürgerschaften in Frankfurt explodiert
Marokkaner deutliche Spitzenreiter vor Türken

BFF-Fraktion – Mitteilung 89-2017
Die Zahl der Frankfurter mit doppelter Staatsbürgerschaft hat sich seit dem Jahr 2000 bis Ende 2016 von 32.648 auf 96.076 nahezu verdreifacht.
Spitzenreiter mit einer zweiten Staatsbürgerschaft neben der deutschen sind Einwohner marokkanischer Herkunft, deren Zahl in dem oben genannten Zeitraum von 4.285 auf 15.279 gestiegen ist. Es folgt die Gruppe der türkischen Doppelstaatler, die von 3.651 Personen im Jahr 2000 auf 11.227 Personen Ende 2016 anwuchs.
Das sind die markantesten Erkenntnisse des aktuellen Magistratsberichts B 404, dem eine Anfrage der BFF-Fraktion vom April 2017 zugrunde lag.
Demzufolge leben in Frankfurt insgesamt 96.076 Personen mit deutscher und einer von 157 weiteren Staatsangehörigkeiten. Unter den 30 in dem Bericht namentlich aufgelisteten Nationalitäten ist keine einzige, deren Anzahl von Doppelpass-Inhabern nicht größer geworden wäre, und das teilweise sogar mit beträchtlichen Steigerungsraten, wie etwa bei Iranern (von 1.089 auf 5.197), Afghanen (von 1.011 auf 4.961) oder Algeriern (von 191 auf 877).
Die BFF-Fraktion im Römer bewertet diese Entwicklung kritisch. Denn aus einer Ausnahmeregelung ist zumindest in Frankfurt ein großer Bevölkerungsteil erwachsen, der immerhin etwa 13,2 % der Gesamteinwohnerzahl (per 31.12.16) darstellt und nicht nur zwei Pässe besitzt, sondern auch zwischen zwei staatsbürgerlichen Loyalitäten zu wählen hat. Die immer wieder von der politischen Linken angefachte Diskussion um die Einführung einer generellen doppelten Staatsbürgerschaft für Ausländer scheint sich in Frankfurt jedenfalls praktisch allmählich von selbst zu erledigen, ebenso wie die Debatte um das kommunale Wahlrecht auch für Nicht-EU-Ausländer.