Sommerlicher Gaspreis-Schock der Mainova

Kalkulation und Sponsoring transparent machen

Sommerlicher Gaspreis-Schock der Mainova
© birgitH - pixelio.de

FREIE WÄHLER - Fraktion im Römer

PRESSEMITTEILUNG 45/2011
Frankfurt/Main, 15. Juli 2011
 

Zu einem „günstigen“ gewählten Zeitpunkt, nämlich in der Mitte der Sommerferien, hat die zu 75 Prozent im Besitz der Stadt Frankfurt befindliche Mainova am Donnerstag ihren rund 300.000 Gaskunden eine schlechte Nachricht übermittelt:  Ab 1. September  2011 werden die Gaspreise durchschnittlich um nicht weniger als 9 Prozent  ansteigen. Begründet wird die Preiserhöhung mit „gestiegenen Beschaffungskosten“ sowie mit allerlei internationalen Ereignissen wie Unruhen in Arabien und auch dem Tsunami in Japan samt Atomunfall in Fukushima.

Für die meisten Gaskunden von Mainova bedeuten die Preiserhöhungen jährliche Mehrkosten in dreistelligen Euro-Beträgen. Damit werden mit einem Schlag jegliche Rentenanhebungen in diesem Jahr zunichte gemacht, auch die moderaten Gehalts- und Lohnerhöhungen 2011 werden allein durch die Gaspreisverteuerung empfindlich reduziert, von der gestiegenen Inflationsrate ganz zu schweigen. Die sozialen Auswirkungen der Mainova-Maßnahme sind also alles andere als marginal.

In einem dringlichen Antrag, den die FW-Fraktion im Römer zu Beginn nächster Woche vorlegt, wird die vollständige Offenlegung der Gaspreis-Kalkulation der Mainova ebenso gefordert wie auch eine ebenso vollständige Auflistung der Sponsorentätigkeit samt Förderbeträgen des mehrheitlich städtischen Energieunternehmens. Es muss auch klar werden, dass die Erhöhung der Gaspreise in keinerlei Zusammenhang mit den Bemühungen der Mainova steht, sich als besonders umweltfreundlich zu profilieren. Allein für die entsprechende Werbung werden offensichtlich hohe Summen ausgegeben.

Die Preisgestaltung der Mainova stand in der Vergangenheit mehrfach im Mittelpunkt kritischer Anfragen, Anträge und Diskussionen nicht zuletzt der FW. Die bevorstehende deftige Anhebung der Gastarife, denen bald auch diejenigen für Strom folgen dürften, treffen gerade Menschen mit geringem wie auch durchschnittlichem Einkommen hart. Frankfurts Anspruch, eine „Soziale Stadt“ zu sein, wird damit einer Härteprobe ausgesetzt. Größt-mögliche Transparenz der Mainova-Kalkulation ist die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass die Kunden, die faktisch fast allesamt auch Mitbesitzer des Unternehmens sind, wissen, warum sie mehr Geld zahlen sollen - und ob das überhaupt sachlich berechtigt ist.

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