Trauer und Zorn nach Kindermord im Hauptbahnhof
OB Feldmann: Peinliche Phrasen statt Mitgefühl
BFF-Fraktion - Mitteilung 31-2019
Trauer, Mitleid, Mitgefühl und Zorn bewegen die allermeisten Menschen in Frankfurt und Deutschland nach dem abscheulichen Verbrechen am Montag im Frankfurter Hauptbahnhof – selbstverständlich auch die Mandatsträger der Bürger Für Frankfurt BFF. Trauer um das ermordete Kind; Mitleid mit der Mutter und der älteren Dame, die beide nur knapp dem Tod entgingen, aber für ihr weiteres Leben schwer gezeichnet wurden; Mitgefühl mit den traumatisierten Augenzeugen und dem Lokführer; aber auch Zorn auf den Täter, nach Polizeiangaben einen in der Schweiz ansässigen Eritreer, und die völlige Sinnlosigkeit seiner Tat.
Dankbarkeit ist angebracht all denen gegenüber, die im Moment des Grauens Zivilcourage zeigten, den Mörder verfolgten und fassten. Es ist nun Aufgabe der Polizei, die Motive des Täters zu klären. Unabhängig vom Ergebnis der Ermittlungen war es zumindest objektiv brutaler Terror, der im Frankfurter Hauptbahnhof geschah: Ein ganz junges Menschenleben wurde ausgelöscht und eine Familie schwer getroffen. Und es wurde Angst und Schrecken verbreitet, der auch nach der Tat nachhallen wird. Denn jederzeit, an jedem beliebigen Bahnhof Deutschlands kann sich ein solches Verbrechen wiederholen. Niemand, der am Bahnsteig auf den Zug wartet, kann sicher sein, nicht auf den Gleisen unter einem einfahrenden Zug zu enden.
Wer im Hinblick auf die Frankfurter Tat von „Tragödie“ spricht, der kann oder will nicht verstehen, wie tief die Verunsicherung ist und bleibt, die der Täter - unter Umständen sogar willentlich und berechnend - bewirkt hat. Und wer auf das ungeheuerliche Geschehen mit solch peinlichen Phrasen reagiert, wie gestern Frankfurts Oberbürgermeister Feldmann (SPD), hat in einem öffentlichen Amt nichts verloren: „Was wir bisher über die Tat wissen, widerspricht allem, wofür Frankfurt steht. Wir Frankfurter stehen zusammen, wir haken uns unter, wir helfen selbstlos Menschen, wir retten sie aus der Not und sind füreinander da – auch an Tagen wie heute, wo ein Schatten über der Stadt liegt.“