Unheilvolle Vorzeichen für die IAA in Frankfurt

Brennende Autos sind Anschlag gegen die Mehrheit

Unheilvolle Vorzeichen für die IAA in Frankfurt
© ThomasWolter - Pixabay


Kriminelle Zerstörungsaktionen gegen Autohändler, brennende Fahrzeuge in Frankfurter Wohnstraßen, angekündigte Blockadeaktionen gegen die IAA, Entlassungen in der Zulieferindustrie, wachsende Absatzschwierigkeiten der Autokonzerne: Das ist die Situation im wichtigsten deutschen Industriezweig, von dem die wirtschaftlichen Existenz von Millionen Beschäftigten und Familien ebenso anhängt wie die Verfassung der deutsche Wirtschaft insgesamt. Wer in dieser krisenhaften Situation erwartet, daß sich die derzeit verantwortlichen Politiker, Manager und Verbandsvertreter eindeutig für die Interessen der Schlüsselbranche für den Wohlstand zwischen Flensburg und Konstanz stark machen, liegt falsch.

Denn viel wichtiger sind den völlig überbezahlten feigen Wegduckern in den Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft der verbale Kotau vor dem Kinderkreuzzug der Greta-Jünger und die (vergebliche) Besänftigung linksextremer Kreise. Diese verspüren im klimamotivierten Hass aufs Auto kapitalismusfeindlichen Rückenwind, brandmarken SUV-Besitzer und erkennen zugleich ein vielversprechendes Rekrutierungsfeld für gesetzesbrechenden Nachwuchs.

Es ist schlicht erbärmlich, daß der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Bernhard Mattes, jüngst geradezu darum bettelte, auf eine Fahrraddemo anlässlich der am 10. September beginnenden Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt eingeladen zu werden. Und aus Berlin ist weder von Bundeskanzlerin Merkel noch von Mitgliedern der Regierung ein entschiedenes Eintreten für die Interessen von vielen Millionen Deutschen bekannt, die vom Autogeschäft leben und ein Auto fahren. Es sollte jedoch allen Politikern bekannt sein: Autobesitzer und Autofahrer sind die deutliche Mehrheit in Deutschland.

Das ist in Frankfurt am Main nicht anders. Der Magistrat sowie die Koalition im Römer aus CDU, SPD und Grünen haben sogar doppelten Grund, sich bei diesem Thema richtig zu positionieren. Denn Frankfurt ist, gemessen an ihrer Fläche und Einwohnerzahl, nicht nur die deutsche Pendlermetropole. Die Stadt muss auch großes Interesse daran haben, die IAA als Messe zu behalten. Blockaden und gewalttätige Ausschreitungen in den kommenden Messetagen würden Bilder in alle Welt tragen, die wahrscheinlich das Ende dieser traditionsreichen Autoschau am Main bedeuten würden. Die Bürger Für Frankfurt – BFF verlangen insbesondere von Oberbürgermeister Feldmann eindeutige Stellungnahmen zugunsten der IAA und gegen gesetzwidrige Aktionen.

Es geht bei alldem nicht um blinde Autobegeisterung, sondern um praktische arbeits- und verkehrspolitische Vernunft. Die Autoindustrie kann nur sehr langfristig und umsichtig verändert werden, wenn nicht hunderttausende Arbeitsplätze riskiert werden sollen. Und die Verkehrsalternativen zum Privatauto, also Deutsche Bahn und ÖPNV, sind viel zu lange sträflich vernachlässigt worden, um Autobenutzer zum Umstieg zu bewegen. Wer das nun mit allerlei Maßnahmen politisch erzwingen will, der will die konkreten Probleme einfach nicht wahrhaben. Die Politik der Bürger Für Frankfurt – BFF ist das nicht!


Wolfgang Hübner


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