Frankfurt 2019: „Meinungsfreiheit“ an der Universität
„Im Dienste Adornos“ gegen Zweifler am Greta-Dogma

Linksgrüne Intoleranz und Gewalt an deutschen Universitäten haben offenbar auch diejenigen irritiert, die diesem keineswegs neuen Treiben künftiger Gesinnungsdiktatoren*innen bislang keine große Bedeutung beizumessen glaubten. Selbst der an dieser Entwicklung durch eigenes Verhalten nicht an Mitschuld freie Bundespräsident des Parteienkartells gibt sich plötzlich besorgt und ermuntert zur geistigen Auseinandersetzung. Glaubwürdig wäre das allerdings nur dann, wenn Herr Steinmeier zum Beispiel bei der nächsten Vorlesung von Bernd Lucke in Hamburg anwesend wäre.
Auch der nach links gerutschten FAZ ist offenbar nicht mehr ganz wohl bei der Entwicklung an den Bildungsstätten künftiger Eliten. Deshalb hat die Redaktion ihres Feuilletons nun eine Mitarbeiterin auf den Campus der Frankfurter Goethe-Universität geschickt, um sich dort umzuhören und umzuschauen. Der Bericht darüber in der Ausgabe vom 19. November 2019 ist aufschlussreicher als man sich das wahrscheinlich in der Redaktion gewünscht hat. Denn die in dem Text wiedergegebenen und zitierten Äußerungen der derzeitigen Asta-Vorsitzenden Kyra Beninga lassen keinen Zweifel, welcher Ungeist in Frankfurt herrscht.
Beninga, aus einem strammgrünen deutschen Elternhaus stammend, sagt zwar „man wolle ja, daß geforscht und diskutiert werde“, doch „es müsse bei öffentlichen Veranstaltungen eben einen Erkenntnisgewinn für die Wissenschaft geben.“ Unter welchen Voraussetzungen ein solcher „Erkenntnisgewinn“ zu erzielen ist, darüber lässt Beninga keinen Zweifel: „Die Goethe-Uni stehe im Dienste Adornos… und seiner Kritischen Theorie.“ Sparen wir uns mal wie die FAZ-Verfasserin die Frage, ob die Asta-Vorsitzende jemals Adorno gelesen und auch noch verstanden hat: Beninga gehört schon nach dieser ebenso lächerlichen wie arroganten Anmaßung als Asta-Vorsitzende einer Goethe verpflichteten Universität abgesetzt.
Es kommt aber noch besser. Gibt es doch laut Beninga zwei Regeln an der Uni „im Dienste Adornos“: Kein Antisemitismus; keine Meinungsplattform für Rechtspopulisten. In beiden Fällen wird offenbar nach dem zynischen Motto eines anderen Feindes der Meinungsfreiheit verfahren, nämlich nach dem des NS-Verbrechers Hermann Göring: „Wer Jude ist, bestimme ich!“ Denn wer auch immer zum Beispiel „den menschgemachten Klimawandel“ anzweifle, folglich Rechtspopulist sein müsse, habe laut der grünen Mustertochter „nichts an der Uni zu suchen“. Fräulein Beninga ist, das lernen wir zudem von diesen Auslassungen, zwar noch ohne akademischen Titel oder gar Beruf, aber schon Adorno-Expertin und Klimatologin von Rang.
All das beweist eindrücklich, daß es in einer bedeutenden deutschen Universität längst nicht mehr auf echte, hart errungene Erkenntnisse ankommt, sondern auf die einzig richtige, also absolut intolerante Gesinnung. Doch es geht nicht nur auf dem Frankfurter Campus so zu, sondern an vielen Hochschulen und anderen Bildungsstätten in Deutschland. Das muß üble Folgen für das Land, die Gesellschaft und die Demokratie haben. Doch für die Habecks, Böhmermanns, Renzos und auch die Beningas sind das ausgezeichnete Perspektiven. Sage später keiner, es nicht gewusst zu haben.