Feldmann schweigt, die AWO fantasiert sich was

BFF: Keine städtischen Leistungsvergaben mehr an Sozialkonzern

Feldmann schweigt, die AWO fantasiert sich was
© Marvin800

BFF-Fraktion - Mitteilung 61-2019


Wer schweigt, macht nichts falsch. Nach diesem Motto handelt bislang Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) nach den pikanten Enthüllungen über das Arbeitsverhältnis seiner Frau beim Sozialkonzern Arbeiterwohlfahrt (AWO). Doch Feldmanns Schweigen kann auch als Eingeständnis verstanden werden, mehr als mit seinem Amt verträglich in einen politischen Skandal verwickelt zu sein, dessen Ende noch ebenso wenig abzusehen ist wie die Konsequenzen daraus. Der Oberbürgermeister, selbst mit einer nicht ganz unumstrittenen AWO-Vergangenheit vorbelastet, wird die lange Liste von Vorwürfen und Verdächtigungen nicht aussitzen können, sondern muß so schnell wie möglich dazu Stellung nehmen.

Feldmann solle das aber besser nicht in der Weise tun, wie das nun die AWO hinsichtlich des Arbeitsverhältnisses mit seiner Ehefrau getan hat. Denn die Begründung für die finanzielle und sonstige Privilegierung der derzeit offenbar in Elternzeit befindlichen Leiterin einer deutsch-türkischen Kindertagesstätte der AWO ist in keiner Weise überzeugend, sondern unglaubwürdig und in der Begründungsnot herbeifantasiert. Feldmanns Ehefrau stand nämlich nicht vor überdurchschnittlichen Belastungen bei ihrer Tätigkeit, sondern bekam vielmehr eine berufliche Chance in sehr jungen Jahren, um die sich viele andere qualifizierte Erzieherinnen regelrecht gerissen hätten.

Besonders lächerlich, ja unverschämt ist die Begründung für die Bereitstellung eines Dienstautos für Feldmanns Ehefrau: Wofür braucht diese ein Auto für Stadtfahrten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis schneller und billiger zu erledigen sind? In diesem Zusammenhang sollte jetzt ebenfalls geklärt werden, inwieweit Hinweise zutreffen, daß SPD-Stadtverordnete in Diensten der AWO ebenfalls Dienstwagen des Sozialkonzerns nutzen können und das auch tun.

Nach Auffassung der BFF-Fraktion im Römer bedingen die bislang bekannten Verdachtsmomente bezüglich Unregelmäßigkeiten der Verwendung öffentlicher Gelder durch die AWO einen sofortigen Stopp städtischer Leistungsvergaben an den Sozialkonzern sowie die strikte Kontrolle aller anstehenden städtischen Zahlungen für derzeit erfolgende Leistungen.

Leserkommentare (2)

Um einen Kommentar zu verfassen, loggen Sie sich bitte hier ein.
Falls Sie noch kein Benutzerkonto besitzen, können Sie sich hier registrieren.

Und schon hat die Welt das alles wieder vergessen.

Was wundern wir uns?

Man kann sich hier die größten Sauererien leisten und muss keine Konsequenzen fürchten - wenn man die richtigen Freunde und "Ansichten" hat.

Die ist doch nur mit dem Feldmann zusammen, WEIL er diese Machtposition innehatte und ihr all diese Privilegien zuschustern konnte. Für sie war das sicher nur legitim und selbstverständlich. Schließlich hat sie ihn sich ja nicht umsonst geangelt, gell. So funktioniert das halt.
Bin gespannt, wie die Ehe das verträgt, wenn ihr Mann jetzt gar nicht mehr so viel Ansehen genießt. Das gefällt dem Mädel sicher gar nicht. Kind noch durchbringen, Unterhalt sichern, und dann weg?!