BFF zeigen städtebauliches Potenzial für 1600 Wohnungen auf

Kommunalen Kohleausstieg intelligent gestalten

BFF zeigen städtebauliches Potenzial für 1600 Wohnungen auf
© Visualisierung: Karl Richter

BFF-Fraktion - Mitteilung 64-2019

Der von der Stadtverordnetenversammlung bereits beschlossene kommunale Kohleausstieg im kommenden Jahrzehnt bietet nach Überzeugung der BFF-Fraktion im Römer die Chance für einen weitaus größeren Wurf als die bisher vom Magistrat ins Auge gefasste Umstellung des bestehenden Heizkraftwerks West von Steinkohle auf Erdgas.

In einem eigens dazu ins Stadtparlament eingebrachten Antrag schlagen die Bürger Für Frankfurt vor, das bisherige Heizkraftwerk West an anderer Stelle durch einen innovativen Kraftwerkstyp mit gleicher Leistung abzulösen und dabei direkt auf den Einsatz erneuerbarer Energien zu setzen. Zum einen könne damit der Zwischenschritt einer Umrüstung auf Erdgas vermieden und zum anderen der Weg für eine qualitative Innenentwicklung in attraktiver Lage am Main im Stadtteil Gutleutviertel geebnet werden, so die grundsätzliche Idee der Bürger Für Frankfurt BFF.

„Die Verlagerung des bisherigen Kraftwerksstandortes ermöglicht eine Fortführung des mit der Westhafenbebauung erfolgreich umgesetzten Konzeptes „Wohnen und Arbeiten am Fluss“. Auf der 6,6 ha großen Fläche können damit etwa 1.600 Wohneinheiten geschaffen werden, die zentrumsnah und attraktiv gelegen sind.“ erläutert Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels, der für die BFF als ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat sitzt und den Impuls zu dieser klassischen „Win-Win-Situation“ gab.

In einer Planungsstudie des Frankfurter Architekten und Stadtplaners Karl Richter haben die Bürger für Frankfurt BFF unter dem Arbeitstitel „Gutleuthöfe“ erste Grundlagen für das neue Stadtquartier ermitteln und entsprechende Visualisierungen erstellen lassen. Demzufolge könnten dort nach Rückbau der alten Kraftwerksanlagen etwa 205.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche realisiert werden, für die Nutzungen Wohnen (ca. 159.000 qm BGF), Büro (ca. 34.000 qm BGF), Einzelhandel (ca. 8.000 qm BGF) sowie Bildung (ca. 4.000 qm BGF).

In ihrem Antrag verweisen die Bürger Für Frankfurt BFF darauf, daß die durch den Bau eines neuen Kraftwerks gegenüber einer Umrüstung des HKW West auf Gas anfallenden Mehrkosten in Teilen durch die planungsbedingte Bodenwertsteigerung sowie die daraus resultierenden Verkaufserlöse gegenfinanziert werden.

„Dagegen stellt die Schaffung von etwa 1.600 dringend benötigten Wohnungen in Innenstadtnähe einen ungleich höheren städtebaulichen Mehrwert dar. Zudem kann die Stadt Frankfurt mit dem direkten Umstieg auf erneuerbare Energien einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten und somit eine maßgebliche Modell- und Vorbildfunktion für andere Kommunen übernehmen.“, so das Fazit des planungspolitischen Sprechers der BFF-Fraktion im Römer, Mathias Mund.

Leserkommentare (1)

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Ich sehe die Lösung nicht in immer mehr Bebauung. Das kann es nicht sein. Irgendwann ist Frankfurt einfach voll belegt. Und die Luft wird eh schon immer schlechter.
Aber wie kann es sein, dass meine Kollegin beim Antrag auf eine Wohnung beim Amt vertröstet wird mit den Worten, das könne noch sehr lange dauern, vorher seien erst noch alle Flüchtlinge dran?!