Jetzt will Feldmann die Lufthansa „zwangsretten“
Der große Ökonom am Main mit neuen Ideen

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) gilt seit seiner erfolgreichen Vertreibung der IAA nicht nur als überragender ökonomischer Stratege, sondern zudem als Anwärter auf die Ehrenbürgerschaft von München, dem künftigen Schauplatz der IAA. So viel Ruhm, dachte sich Feldmann, verpflichtet gerade in Notzeiten wie den jetzigen zu neuen Initiativen. Deshalb hat er nun vorgeschlagen, die vom Coronavirus zur Untätigkeit verurteilte Lufthansa „vorübergehend“ zu verstaatlichen. Selbst der wertvollste Mann der AWO weiß schließlich um die Wichtigkeit des Frankfurter Flughafens und der Lufthansa, die dort ihre Heimatstation hat: Ohne den Flughafen, ohne die Lufthansa viel weniger Kohle, die Feldmann und Genossen zum eigenen Vorteil ans Volk verteilen können.
Wie man den SPD-Politiker kennt, wird ihn die sofortige Ablehnung des Vorschlags durch den Lufthansa-Vorstandschefs Carsten Spohr in keiner Weise beeindrucken. Spohr hat zwar auf die hohe Liquidität des Unternehmens hingewiesen und verlauten lassen, zu einer auch nur zeitweisen Verstaatlichung bestehe kein Grund. Aber für den linken Sozialpolitiker im Chefsessel des Römers können solche Einwände nur neoliberale Störmanöver sein. Denn Verstaatlichungen, gleich welcher Art, sind nun einmal für jeden echten Sozialisten ein Wunschtraum. Um den zu verwirklichen, ist jeder Anlaß zur Begründung gut genug. Feldmann wäre nicht der begnadete Linkspopulist, der er ist, ließe er sich diese Chance in der gegenwärtigen Krise entgehen.
Einmal mehr darf ganz Frankfurt stolz sein auf einen Oberbürgermeister, der stets weiß, was gut für die Stadt und den Erdenkreis ist. Falls die von ihm vorgeschlagene Zwangsrettung trotz des skandalösen Unverständnisses der Lufthansa-Führung doch noch durchgesetzt wird, wäre das auch mit großen Hoffnungen bei den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern verbunden: Feldmann wird Staatskommissar des VEB Lufthansa und im Römer wird ein attraktiver Posten frei – auf Versorgung angewiesene Parteifunktionäre gibt es bald genug!