Semmelroths Museums-U-Boot torpediert das Paddelboot des müden CDU-Matrosen Schwarz

Zunehmende Konfusion im Magistrat

Semmelroths Museums-U-Boot torpediert das Paddelboot des müden CDU-Matrosen Schwarz
© Dickimatz - pixelio.de

FREIE WÄHLER - Fraktion im Römer

PRESSEMITTEILUNG 54/2011
Frankfurt/Main, 17. August 2011

 

Die Bemühungen von Kulturdezernent Semmelroth (früher SPD, jetzt CDU), das 100-Millionen-Projekt des Museums für Weltkulturen zu retten, haben einem Zeitungsbericht vom Mittwoch zufolge eine folgenreiche Wende genommen: Der Kulturdezernent will den Neubau nun in eigener Regie realisieren. Damit würden nicht nur das Hochbauamt und somit auch der für dieses zuständige Planungsdezernent Schwarz (CDU) faktisch bloß und kalt gestellt, sondern auch die Aufgabenverteilung im Magistrat in einer Weise verändert, die die Frage provoziert, ob die Stadtregierung noch geführt wird oder jeder Dezernent macht, was er will und kann.

Das Vorgehen Semmelroths wäre für einen weniger amtsmüden Planungsdezernenten zweifellos eine Kriegserklärung. Von dem seine baldige Pensio-nierung ersehnenden Edwin Schwarz dürfte diese nicht zu erwarten sein. Der Plan des Kulturdezernenten, den Neubau im Park nun in veränderter Form und zu verminderten Kosten in die Tat umzusetzen, ist unabhängig von dem resignierenden Planungsdezernenten aber auch für die Bürgerschaft nicht akzeptabel. Denn Semmelroth, in diesem Fall eng verbündet mit den Grünen und Kreisen der CDU um den bei der Kommunalwahl abservierten, aber keineswegs einflusslosen Jochem Heumann, will um fast jeden Preis ein Projekt retten, für das er und andere sich allzu weit aus dem Fester gelehnt haben.

Semmelroths Strategie, die Schuld an den geschätzten hohen Kosten für den unterirdischen Neubau dem Hochbauamt zuzuweisen, ist absurd und lässt auf geradezu katastrophale Verhältnisse im Magistrat und Verwaltung der Stadt Frankfurt schließen. Vielmehr hat das Hochbauamt die Kosten des Neubaus eher viel zu niedrig kalkuliert, denn der Sieger des Architektenwettbewerbs hat mit demonstrativer Unterstützung Semmelroths eine besonders aufwändige und teure Variante konstruiert.

Der Kulturdezernent befürchtet deshalb nicht ohne Grund, dass sein völlig überambitioniertes Projekt an den harten finanziellen Realitäten der Stadt scheitern könnte. Doch wenn er mit der Übernahme der Bauherrenschaft durch sein Amt der Öffentlichkeit den Neubau schmackhafter zu machen versucht, indem er nun Hoffnungswerte auf geringere Kosten verbreitet, muss er sich der Frage stellen, warum er unlängst die ursprünglichen Pläne im Kulturausschuss noch vehement verteidigt hat. Semmelroths Wendehals-Verfahren verdient kein Vertrauen. Und selbst wenn er es schaffen würde, den Neubau in veränderter Form 30 Millionen Euro billiger zu realisieren: Das wäre bei der gerade einbrechenden Konjunktur und ihren leider sehr sicheren Folgen für die Finanzmetropole Frankfurt immer noch viel zu viel.

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