Unerträgliche Zustände im Sachsenhäuser Brückenviertel
BFF: Menschen im Quartier dürfen nicht alleine gelassen werden

Bereits in der Fragestunde der Stadtverordnetenversammlung vom 26. September 2019 hatte sich der Fraktionsvorsitzende der Bürger Für Frankfurt BFF im Römer, Mathias Mund, an den Magistrat gewandt und diesen dazu aufgefordert, konkrete Maßnahmen einzuleiten, um die vornehmlich an den Wochenenden nicht hinnehmbaren Zustände im Sachsenhäuser Brückenviertel abzustellen.
Passiert ist bis heute wenig bis nichts, und während Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) und die für Sauberkeit zuständige Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (GRÜNE) auf dem Opernplatz ein Schaulaufen nach dem anderen veranstalten, versinkt das bislang von Kunsthandwerkern, Designern und jungen Menschen geschätzte Quartier immer weiter im Chaos.

Nadine Hunzinger, Anwohnerin im Brückenviertel, übersandte dem BFF-Fraktionsvorsitzenden am Sonntagmorgen Fotos, mit denen sie auf dem morgendlichen Weg zur Bäckerei die nur schwer erträglichen Zustände dokumentiert hat. „Ich bin vor knapp sechs Jahren in das Viertel gezogen und habe es noch nie so schlimm und dreckig erlebt, wie im vergangenen Jahr und dieses Jahr, seit es die Lockerungen gibt. Fraglich, ob hier überhaupt die geltenden Abstandsregeln eingehalten werden – vermutlich nicht.“, schreibt sie in ihrer E-Mail.

Müll und Erbrochenes liegt auf den Fußwegen, es stinkt nach Urin. Am Kiosk auf der Elisabethenstraße wurde die Scheibe in der Nacht eingeschlagen. Für die Anwohner ist das unbegreiflich. „Die Fluktuation nimmt zu - Familien ziehen weg.“ berichtet Frau Hunzinger in der E-Mail weiter. Beim Ortsbeirat 5 ist sie aufgrund der Problematik bereits im letzten Jahr vorstellig geworden. Als Lösungsvorschlag wurde daraufhin ein Jugendzentrum ins Gespräch gebracht. „Damit ist hier nicht geholfen - das ist nicht die Zielgruppe.“, so ihre Feststellung.

Die Bürger Für Frankfurt BFF im Römer fordern daher den Magistrat noch einmal mit Nachdruck dazu auf, endlich zu handeln und werden zeitnah einen entsprechenden Antrag ins Stadtparlament einbringen. „Die Menschen im Sachsenhäuser Brückenviertel dürfen nicht alleine gelassen werden. Sicherheit und Ordnung müssen auch dort wiederhergestellt werden. Wenn es sein muß mit einer starken Präsenz von Polizei und Ordnungskräften, insbesondere an den Wochenenden.“ lautet der Appell von Mathias Mund. „Am Opernplatz öffentlichkeits- und medienwirksam gegen die Mißstände durchzugreifen reicht bei weitem nicht aus, die Probleme sind längst in den Stadtteilen angekommen. Die politisch Verantwortlichen dürfen auch dort nicht länger wegschauen!“