Verborgene Schönheiten in Frankfurt (Teil I)
Ein prächtiges Mausoleum

© Claus Folger
Der Frankfurter Hauptfriedhof wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom Frankfurter Stadtgärtner Sebastian Rinz im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt und gehört unter historischen und künstlerischen Aspekten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Frankfurts.


Auf einer Anhöhe dort steht zum Beispiel das prachtvolle, aus rotem Mainsandstein im byzantinischen Stil erbaute Mausoleum Reichenbach-Lessonitz. Das Mausoleum wurde 1845 bis 1847 vom Architekten Friedrich Hessemer im Auftrag des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen für dessen Geliebte und spätere zweite Ehefrau, die Gräfin Emilie von Reichenbach-Lessonitz, gebaut. Die Verbindung löste damals einen Skandal aus. Es kam sogar zu Morddrohungen gegenüber dem Kurfürsten. Emilie war denkbar unbeliebt und soll einen schlechten Einfluss auf die Politik von Landgraf Wilhelm II. gehabt haben. Es ist allerdings auch möglich, daß ihr ein Teil seiner politischen Fehler zugeschrieben wurde.

Ursprünglich wurden mächtige Grabbauten für bedeutende Herrscher oder Persönlichkeiten errichtet und nicht für ehemalige Mätressen. Das Wort Mausoleum kommt vom persischen König Mausolos. Nach seinem Tod im Jahre 353 vor Christi Geburt errichtete man ihm ein 50 Meter hohes, weithin sichtbares Grabmal in der Stadt Halikarnassos, das im Altertum als eines der sieben Weltwunder galt. Später wurde es durch ein Erdbeben zerstört. Der Name Mausoleum aber blieb bestehen.

Die Grabkapelle von Reichenbach-Lessonitz ist für die Öffentlichkeit normalerweise geschlossen. Für Bürger Für Frankfurt BFF machte die Verwaltung des Hauptfriedhofes eine Ausnahme und gewährte sogar einen Einblick in die gruselige Gruft:
