Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige

BFF fordern ermäßigte Museumseintritte für pflegebedürftige Menschen

Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige
© Richard Bishop


Was Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis ermöglicht ist, wird pflegebedürftigen Menschen bislang verwehrt. Das ist für die Bürger Für Frankfurt BFF nicht länger hinnehmbar. Menschen mit Behindertenausweis einem Grad der Behinderung (GdB) von 50 Prozent erhalten demnach einen ermäßigten Eintritt in die städtischen Museen. Ihre Begleitpersonen können kostenlos mitkommen. Anders sieht es bei Menschen mit einem Pflegegrad aus. Obwohl sie oft in einer körperlich und geistig schlechteren Verfassung als manche Schwerbehinderte sind, müssen sie immer noch den vollen Eintritt zu den Museen zahlen.

Die BFF haben deshalb einen Antrag (NR 1290) eingereicht, nach dem fortan Menschen mit einem Pflegegrad ab der Stufe 2 einen ermäßigten Eintritt zu den Ausstellungen erhalten. Notwendige Begleitpersonen sollen zudem freien Eintritt erhalten. Der Antrag wird folgendermaßen begründet: Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Viele ältere und kranke Menschen wünschen sich, trotz Beeinträchtigung in ihrer Selbständigkeit weiterhin am öffentlichen Leben teilhaben zu können. Besuche städtischer Museen bieten dabei visuelle und geistige Anregungen, von denen auch Pflegebedürftige in vielerlei Hinsicht profitieren können.

Menschen, die einer erheblichen, schweren oder schwersten Beeinträchtigung ihrer Selbständigkeit unterliegen (also ab einem anerkannten Pflegegrad der Stufe 2) und für die die Beantragung eines Behindertenausweises häufig keinen Sinn ergibt, kommen hingegen bislang nicht in den Genuss einer solchen Ermäßigung. Sie müssen den vollen Eintrittspreis zahlen, ebenso deren notwendige Begleitperson. Häufig macht die eigene Immobilität der betreffenden Menschen jedoch Hilfe durch eine Begleitperson notwendig, seien es pflegende Familienangehörige oder Betreuer.

Deshalb sollte die Gleichbehandlung von Menschen mit einem Pflegegrad ab der der Stufe 2 mit Menschen mit Behinderung mit einem Grad der Behinderung (GdB) ab 50 % bei der Eintrittsregelung in den städtischen Museen eingeführt werden, zumal die finanziellen Mittel von Pflegebedürftigen nur allzu oft durch die kostenintensive Pflege aufgezehrt werden.

Die BFF sehen ihren Antrag also als eine Hilfe für Pflegebedürftige, die viel zu oft von der Gesellschaft ein Ecken geschoben und vergessen werden. Und als Hilfe für Angehörige, die häufig bei ihrer aufopferungsvollen Arbeit allein gelassen werden. Bezeichnenderweise konnten sich die anderen Fraktionen im Stadtparlament nicht zu einer Annahme des Antrags durchringen. Gerade die Linke, die "Fraktion" und die "Frankfurter", also solche, die gerne ihre angeblich soziale Ausrichtung wie eine Monstranz vor sich hertragen, stimmten dagegen, den Pflegebedürftigen zu helfen. CDU, SPD, "Grüne", AfD und FDP wollen ihn immerhin prüfen lassen. So besteht noch Hoffnung, daß einige der schwächsten Glieder unserer Gesellschaft nicht erneut auf der Strecke bleiben.


Marlies Lichtjahr


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