Gegen ein Verbot von Haustierhaltung!

Naturschutz und Liebe zum Haustier schließen sich nicht aus

Gegen ein Verbot von Haustierhaltung!
© Fotos: Richard Bishop

Haustiere verbieten? Kein Scherz! Solche Forderungen ertönen in der Tendenz im Zuge des deutschen Klimaschutz-Fanatismus. Die Bürger Für Frankfurt BFF wollen Tiere und Halter vor solchen Übergriffigkeiten schützen. Die BFF setzen sich seit langem für Tierschutz ein. Mit Friederike Prüll saß in einer Wahlperiode sogar eine Vertreterin der Tierschutzpartei für die BFF im Stadtparlament.

Da Frankfurt ein großstädtischer Raum ist, umfasst die hiesige Beschäftigung mit dem Tierwohl weniger die landwirtschaftliche Tierhaltung. Das Haupt-Augenmerk liegt auf dem Kleinwild, das sich in den städtischen Grünanlagen angesiedelt hat. Mit allen teils komplizierten Schwierigkeiten, die sich in einem fragilen Naturraum ergeben. Hinzu kommen Haustiere. Nun ist das Thema Haustiere grundsätzlich nicht unproblematisch. In einem stark verdichteten städtischen Raum sind strikte Regeln wichtig, um Mensch und Tier gerecht werden zu können. Manchmal kommt es dabei auch zu Interessenkonflikten.

Deshalb muß Wert darauf gelegt werden, Haustiere artgerecht zu halten. Eine Katze, die in einer Einzimmer-Wohnung gefangen gehalten wird, ist ebenso abzulehnen wie ein Kaninchen, daß sein Leben ausschließlich in einem kleinen Käfig zu verbringen hat. Auch ein Hund, der den ganzen Tag auf sein Herrchen in der Wohnung zu warten hat, bis der Halter abends nach Hause kommt und mit ihm einmal Gassi geht, führt kein artgerechtes Leben.

Hier muß viel genauer geschaut werden, solche Tierquälereien zu vermeiden. Dabei ist auch nötig, besser zu beraten, inwiefern bestimmte Wohn- und Lebenssituationen überhaupt dafür geeignet sind, ein Tier zu halten. Tierhalter sollten also durchaus stärker kontrolliert werden.


Ein Interessenkonflikt zwischen dem Tierwohl und den Bedürfnissen der menschlichen Stadtbewohner tritt regelmäßig beim Leinenzwang auf. Für Hunde ist es nicht angenehm, dauerhaft an einer Leine spazieren zu gehen und nicht mindestens einmal am Tag auch freien Auslauf zu haben. Andererseits ist es riskant, in einem stark verdichteten Raum Hunde frei laufen zu lassen. Sie können sich selbst und Dritte gefährden, wenn sie zum Beispiel auf eine Fahrbahn laufen. Zudem besteht das Risiko, daß Hunde andere Hunde oder Menschen beißen und vom Halter nur erschwert getrennt werden können.

Gänzlich den Interessen der menschlichen Gemeinschaft widerspricht es, wenn Hundehalter Gehwege und städtische Grünanlagen als Hundetoilette nutzen und die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht entsorgen, sondern einfach liegen lassen.

All diese Probleme müssen durch intensivere Kontrollen und Appelle an Tierhalter zu lösen versucht werden. Zudem sollte durchaus intensiver auch über Verbote der Haltung bestimmter exotischer Tierarten nachgedacht werden, die in die freie Natur gehören, aber zum Beispiel nicht ein Leben in engen Glasvitrinen verbringen sollten.

Dennoch gehört es zur persönlichen Freiheit der Bürger, sich ein oder mehrere Haustiere zulegen zu können. Doch gerade im Zuge des Klimaschutz-Fanatismus wird auch dieses Recht zunehmend in Frage gestellt.

Zum Beispiel wurden in einer Schweizer Studie, über die in Frankfurter Zeitungen berichtet wurde, Haustieren eine schlechte Ökobilanz bescheinigt. Demnach schade die Haltung eines Pferdes so viel wie neun Monate Autofahren: „Verglichen mit dem jährlichen Konsum eines Schweizers macht ein Pferd knapp ein Fünftel seiner Treibhausgas-Emissionen aus. Ein Hund sorgt immer noch für ein Zwanzigstel der Klimawirkung, eine Katze dagegen nur für drei Prozent. Kleinere Tiere wie Vögel oder Fische sind da deutlich klimaschonender, sie liegen noch darunter."

Bei der Errechnung solcher Umweltauswirkungen wurden Fütterung, Behausung, Fäkalien, Fahrten zum Tierarzt, zum Auslauf oder zu Turnieren sowie sonstige Anschaffungen für das Haustier berücksichtigt. Laut der Studie falle die Ökobilanz der Tiere etwas besser aus, wenn man ihnen schlechteres Essen zukommen ließe: „Ersetzt man bei der Stallhaltung von Pferden zum Beispiel das Stroh durch lokale Hobelspäne, sinkt die Umweltbelastung um beinahe 30 Prozent, der Klimaschaden immerhin um 20 Prozent." Auch zu gutes Hundefutter aus rohem Fleisch hätte schlechte Umweltauswirkungen. Hunden und Katzen solle deshalb kein „Luxusfutter" gegeben werden. Sie sollen, um es direkt zu sagen, mit Billigfraß abgespeist werden. Für den Klimaschutz.


Aus diesem Grund regt die Studie auch das Teilen von Haustieren an. So genanntes „Dogsharing" würde die Zahl der Tiere reduzieren und das Klima schützen. Dass Hunde durch ständig wechselnde "Herrchen" oder Örtlichkeiten seelische Probleme bekommen könnten, spielt für die Autoren offenbar keinerlei Rolle. So fordert die linke Journalistin Katharina Schwirkus noch radikaler: "Lasst uns die Köter abschaffen"

Sie schreibt: „Neben ihren ekelhaften Ausscheidungen sind die Haustiere auch schlecht für das Klima. Denn sie fressen Fleisch und tragen damit zum Ausstoß von Kohlenstoffdioxid bei." Zudem seien die Hundekottüten aus Plastik nicht wiederverwendbar. Da viele Menschen ja bereit seien, „viel Geld für ihre treuen Begleiter auszugeben", könne ihnen der Staat auch gleich in die Brieftasche greifen: „Also können wir auch über die stärkere Besteuerung von Haustieren und Dosenfutter für diese nachdenken."

Schwirkus setzt auf die „Fridays For Future-Aktivist*innen", die auch lautstark eine höhere Hundesteuer fordern und kindlichen Hundehaltern deren Egoismus vorwerfen sollen. „Die Toleranz für Katzen- und Hundebesitzer*innen ist viel zu groß. Die Tiere sollten konsequent aus Cafés, Supermärkten und Restaurants ausgeschlossen werden In einem solchen, langsam heraufziehenden Stimmungsklima werden sich die Bürger Für Frankfurt BFF allen Versuchen, Hunde- und Katzenhalter unter Druck zu setzen, konsequent entgegen stellen.

Die BFF treten für eine artgerechte Haltung von Tieren und ein rücksichtsvolles Verhalten von Tierhaltern ein. Sie wenden sich aber gegen Bestrebungen, Tierhalter anzuprangern und auszupressen. Welche Bedeutung Haustiere für viele Mitbürger haben, zeigt sich nämlich gerade in der Viruskrise: Nie war Gassi-Gehen mit dem Hund so beliebt und gesund!


Marlis Lichtjahr

Leserkommentare (0)

Um einen Kommentar zu verfassen, loggen Sie sich bitte hier ein.
Falls Sie noch kein Benutzerkonto besitzen, können Sie sich hier registrieren.