Die Verbotspartei will „Frankfurt neu denken“
Merkwürdiger Wahlkampf-Slogan der Grünen

Denken ist eine anspruchsvolle menschliche Tätigkeit. Nichts weniger haben sich die Frankfurter Grünen laut ihren Plakaten im Kommunalwahlkampf vorgenommen: Sie wollen „Frankfurt neu denken“. Eine Stadt „neu denken“ ist sprachlich wie begrifflich allerdings ein verwirrendes Unterfangen. Da es die Grünen mit der Logik von jeher nicht so ernst nehmen, sich ohnehin lieber mit Gendersprache oder dem Verbot von Einfamilienhäusern beschäftigen, wollen wir mal annehmen, sie meinen mit „Frankfurt neu denken“ den Versuch, kritisch über den Ist-Zustand der Stadt nachzudenken, um diesen dann in einen den Grünen genehmen Soll-Zustand zu transformieren.
Nun sind die Grünen in Frankfurt seit vielen Jahren inhaltlich wie personell in den wechselnden Stadtregierungen im Römer stets mit den verschiedensten Verantwortlichkeiten vertreten gewesen, so auch in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode. Der Drang, Frankfurt neu und anders zu denken, scheint also einer Unzufriedenheit mit den Resultaten der eigenen Politik zu entstammen. Gesunde Selbstkritik ist selbstverständlich immer positiv zu bewerten. Doch geht es den Frankfurter Grünen wohl eher nicht um ein solch löbliches Bestreben.
Denn sie stellen dem an den Plakaten vorbeieilenden Wahlbürgern aufdringlich allerlei merkwürdige Fragen: „Was wäre, wenn Frankfurt bunter und gerechter wäre?“ oder „Was wäre, wenn unser Wir wirklich uns Alle meint?“ oder “Was wäre, wenn in Frankfurt Frauen und Männer die gleichen Chancen hätten?“ Ja, was wäre dann eigentlich? Wäre Frankfurt dann ein Paradies der Gutmenschen? Oder vielmehr ein Paradies der Grünen? Fragen über Fragen!
Was aber haben sich die Grünen in Frankfurt bzw. die von ihnen beauftragte Werbeagentur bei diesen Fragen gedacht? Wir Normaldenker wissen es nicht, doch ahnen einiges: Bei der Formulierung der Frage: „Was wäre, wenn unser Wir wirklich uns Alle meint?“ zum Beispiel dürfte ein in der Werbeagentur gelandeter, abgebrochener Philosophiestudent mit bedauerlich hohem Alkohol- oder Drogenkonsum erheblichen Anteil an der Formulierung gehabt haben. Solche Fragen entstehen nämlich nur dann, wenn ein ambitionierter Verwirrter freie Bahn für Wählerverwirrung bekommt.
Und was ist damit gemeint, Frankfurt „bunter und gerechter “ zu machen? Offenbar wollen die Grünen die Quadratur des Kreises anstreben, also zugleich mehr Einwanderung und mehr Sozialleistungen bei rückläufigen Einnahmen von immer weniger werdenden Steuerzahlern und dramatisch gesunkenen Gewerbesteuereinnahmen. Allerdings: Denken kostet nichts, wenn man/frau/divers sich dabei nicht anstrengt. Und faktenbefreit „Frankfurt neu denken“ kostet erst recht nichts. Außer der politischen Glaubwürdigkeit. Doch sowas zu bedenken - das ist gewiss „Frankfurt alt denken“. Und damit wollen die Frankfurter Grünen die Wähler auf keinen Fall belästigen!