Euro-Protest auch in Frankfurt auf der Straße
Eine kleine Demonstration der großen Mehrheit

FREIE WÄHLER - Fraktion im Römer
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Am ersten Septembermontag 2011 waren es etwas über 50 Frauen und Männer, die bei einem gemeinsamen Zug von der Konstabler Wache zum Euro-Mahnmal am EZB-Gebäude durch die Innenstadt zogen. Sie protestieren damit gegen die wahnwitzigen Multimilliarden-„Rettungsschirme“ für die scheiternde Euro-Währung, gegen Vertragsbrüche, Politikerlügen und eine drohende Entdemokratisierung in Deutschland und Euro-Europa.
Etwas mehr als 50 Frauen und Männer in der Hauptstadt des Euro – das ist noch nicht viel, aber es ist ein wichtiger und unverzichtbarer Anfang. Denn von nun an soll es bis zu einer Lösung des Währungsproblems an jedem Montag der Woche auch in Frankfurt heißen: „Wir sind das Volk“. Wenn eine so kleine Zahl von Demonstranten das von sich behauptet, ist sie entweder größenwahnsinnig, verblendet – oder sie hat alle demoskopischen Erkenntnisse hinter sich.
Da an dem Marsch auch Mandatsträger, Mitglieder und Freunde der FREIEN WÄHLER teilnahmen, trifft natürlich letzteres zu: Die große Mehrheit des Volkes ist entschieden gegen alle Maßnahmen, die mit unverantwortlichen deutschen Bürgschaften eine Währungsunion retten soll, die auf Illusionen, Sonderinteressen und Täuschungsmanövern gegründet war und ist. Diese Mehrheit wird von Krisentag zu Krisentag noch größer. Wenn am morgigen Mittwoch das Bundesverfassungsgericht den Amoklauf der Euro-Retter nicht stoppen sollte, wird nur das Volk selbst unseren Staat, unsere Demokratie und unsere Zukunft in Deutschland und Europa noch retten können.
Die etwas mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger, die am Montag ihren Protest deutlich gemacht haben, haben auf ihrem Marsch viele ungläubige und etliche zustimmende Gesichter gesehen – Ablehnung oder gar Anfeindungen gab es nicht. Jeder der Teilnehmer war sich darüber klar, nur Vorbote eines Sturms zu sein, der über dieses Land und auch über die Euro-Hauptstadt Frankfurt, vor allem aber über die politische Klasse des Berliner Parteienblocks hereinbrechen wird, wenn klarer wird: Wer für diesen Euro bürgt, wird von seinen Profiteuren und Kostgängern erwürgt!
Vielleicht leitet das morgige Urteil des Bundesverfassungsgerichts bereits das Ende des Euro-Dramas ein. Dann könnte sich im besten Fall die nächste Montagsdemonstration am 12. September sogar erübrigen. Wenn es anders kommt, werden sich in einer Woche noch mehr Menschen als gestern versammeln und durch die Stadt ziehen. Und sie werden dann mit noch mehr guten Gründen rufen: „Wir sind das Volk!“
Wolfgang Hübner, 6. September 2011