Der Wettergott lacht über „Klimastreiks“
Gesinnung wichtiger als die Angst vorm „Klimawandel“

Hübners Frankfurter Woche – Folge 13
Der wahrscheinlich einzige positive Aspekt der Corona-Krise war die lange Abwesenheit der „Fridays for Future“-Hüpfer von den Straßen Frankfurts und anderer deutschen Städte. Doch ab dem heutigen Freitag soll es wieder losgehen. Denn die Greta-Jünger wollen die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, die Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für ihre klimapolitische Propaganda zu nutzen. Denn ihre Interpretation der schrecklichen Ereignisse ist klar: Schuld ist der menschengemachte „Klimawandel“. Da sie sich im Besitz des besseren Durchblicks wähnen, ersparen sich die FFF-Aktivisten schmutzige Hände bei den Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet. Statt dessen rufen sie in ihren trocken gebliebenen Stadtbiotopen zum „Klimastreik“ auf.
Zwar bleibt völlig rätselhaft, gegen wen sich ein solcher „Streik“ eigentlich richten soll – gegen das Klima, gegen die Klimapolitik der Bundesregierung oder vielleicht gar gegen die vielen Langstreckenflüge ihrer Idole Greta und Fräulein Neubauer? Doch schon der Gebrauch dieses Begriffs aus der Arbeiterbewegung ist eine anmaßende Frechheit. Denn im Gegensatz zu echten Streiks gehen die meist aus sozial gehobenen Verhältnissen stammenden Mädels und Jungs der FFF-Bewegung weder materiell noch existenziell das geringste Risiko bei ihrem Tun ein. Im Gegenteil, sie sind es gewohnt, dafür gelobt und multimedial umfassend beachtet und umschmeichelt zu werden. Da derzeit in den meisten Bundesländern Sommerferien sind, brauchen die Klimahelden noch nicht mal die Schule schwänzen. Da lässt es sich wahrlich ganz unbeschwert protestieren und „streiken“.
Es gibt aber selbst für manche wohlmeinende Bürger ein Problem mit den FFF-Bewegten: Denn an vielen Orten, insbesondere in Frankfurt, sind diese ganz weit nach links gekippt. Deshalb geht es nicht mehr nur ums Klima, sondern um den allfälligen „Kampf gegen rechts“, Antirassismus und natürlich auch um Antikapitalismus. Es ist deshalb bestenfalls naiv, wenn in einer Frankfurter Zeitung kürzlich aufgerufen wurde, den FFF-Aktiven die „Chance für einen Neuanfang“ zu geben, nämlich ohne die Nähe zu linksextremen Kreisen. Doch dieser Aufruf wird folgenlos verhallen. Denn extrem linke Parolen und Ziele sind – und zwar nicht nur in Frankfurt – bereits ganz fest im FFF-Auftreten verankert. Und offensichtlich ist auch, daß die teilweise blutjungen Aktivisten aus gymnasialen Kreisen faktisch eine sehr nützliche Nachwuchsorganisation der Grünen darstellen.
Insofern werden die „Streik“-Teilnehmer zwar gewiss nicht das Klima ändern, aber vielleicht in Zukunft lukrative Mandate im Bundestag oder den Landtagen ergattern. Was vielleicht einmal vorrangig idealistische Motive hatte, nämlich die Sorge um klimatische Veränderungen infolge schädlicher menschlicher Aktivitäten, ist längst eine linksgrün geprägte Bewegung geworden, in der die „richtige“ Gesinnung wichtiger ist als die Angst vorm „Klimawandel“. Den Wettergott da oben kümmert das alles sowieso nicht, denn er macht wie immer, was er will. Immerhin zeigt er sich an diesem Freitag mit dem „Neuanfang“ sehr gnädig: Er lässt gut gelaunt die Sonne herunterlachen aufs allzu irdisch eitle Treiben von „Fridays for Future“.