Weihnachten!

Warum das Fest eine aktuelle Bedeutung hat

Weihnachten!

 
Es ist nicht gerade die beste Zeit, das bevorstehende Weihnachtsfest zu loben und zu preisen: Denn bereits zum zweiten Male findet es im längst unüberschaubar gewordenen Corona-Geschehen statt. Die Stimmung im Land ist gedrückt und gereizt, viele vorweihnachtliche Zusammenkünfte in Vereinen und Firmen sind längst abgesagt worden, nicht zuletzt wegen der Spaltung in „Geimpfte“ und „Ungeimpfte“. Zudem fallen die zwei Weihnachtsfeiertage gar noch auf ein meist ohnehin arbeitsfreies Wochenende. Und weiße Weihnachten wird es zumindest in Frankfurt wohl auch mal wieder nicht geben, sondern nur feuchte Kühle an grauen kurzen Tagen.

Doch gerade deshalb ist die wichtigste Botschaft dieses christlichen Festes in einem immer unchristlicher gewordenen Land von ganz besonderer Bedeutung. Gerade deshalb ist diese Botschaft so aktuell, die lautet: Hoffnung! Mit dem Gedenken an das Kind, das im Stall in Bethlehem geboren wurde, ist Hoffnung zutiefst verbunden. Hoffnung auf Erlösung von den irdischen Problemen, Qualen, vor allem aber von jener Angst, die so viele Menschen seit knapp zwei Jahren beherrscht und lähmt. Denn die Geburt jenes Kindes, die Geburt jedes Kindes ist mit Hoffnung erfüllt: Auf ein besseres Leben. Und ein besseres Leben ist zweifellos ein Leben mit weniger Angst.

Wir Zeitgenossen haben nun allesamt miterlebt, wie brutal sich eine ziemlich sorglose Schar von liberal und lebenslustig dünkenden Bürgern in eine Angstmasse verwandelt, die plötzlich den Mitmenschen nicht mehr als Nächsten, sondern als Infektionsquelle wahrnimmt. Das hat Paare, Familien, Verwandte, Freunde, Kollegen gespalten und tut es immer noch. Hier geht es einmal nicht darum, wer außer einem hirn- und seelenlosen Virus Schuld an dieser unheilvollen Entwicklung hat. Die Klärung dieser Schuld, so sie denn möglich ist, soll der Zukunft überlassen bleiben. Was aber die Gegenwart betrifft, muß die Angst weichen, damit wir wieder Menschen werden, die nicht gebrochen und gedemütigt werden können.

Eine starke Kraft, die das vermag, ist die Weihnachtsbotschaft der Hoffnung. Nur wer Hoffnung hegt, Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, Hoffnung nicht verlieren will, kann sich aus der scheinbar alles beherrschenden Angst befreien, ihrer Lähmung entkommen. Niemand muß bekennender Christ sein, um die universelle Wahrheit der Notwendigkeit von Hoffnung zu erkennen. Aber es ist nun einmal jenes legendären Ereignisses im Stall von Bethlehem, das so unvergleichlich mit Hoffnung verbunden ist.

Das Kind, das damals geboren wurde, ist bekanntlich am Kreuz unter Qualen gestorben und nach christlicher Glaubensüberzeugung von den Toten auferstanden. Was wir an Weihnachten 2021 und im neuen Jahr 2022 noch notwendiger brauchen als das tägliche Brot ist die Wiederauferstehung der Hoffnung, die diese Pandemie der Angst wie auch alle, die diese Angst schüren und vor ihr profitieren, vertreibt.

Ich wünsche allen Lesern dieses Textes gesegnete Weihnachten und ein besseres, von lähmender Angst befreites neues Jahr 2022!


Wolfgang Hübner

Leserkommentare (0)

Um einen Kommentar zu verfassen, loggen Sie sich bitte hier ein.
Falls Sie noch kein Benutzerkonto besitzen, können Sie sich hier registrieren.