Über die Widersprüche der herrschenden Gesundheitspolitik

Deutschland absurd

Über die Widersprüche der herrschenden Gesundheitspolitik


Gesundheitsschutz scheint hierzulande großgeschrieben. Doch wer Gesundheit über alles propagiert, wird auch mit immer weniger persönlicher Freiheit auskommen müssen.

Die aktuellen Corona-Maßnahmen haben zu vielfältigen Diskussionen bei denjenigen geführt, die ihre Informationen nicht nur aus den etablierten Fernsehkanälen und Tagespresse-Artikeln beziehen. Wie viele Ansteckungen auf Weihnachtsmärkten sind eigentlich statistisch erwiesen, um Bedenken zu deren Eröffnung zu rechtfertigen? Und wie viele Ansteckungen in Gaststätten sind tatsächlich nachgewiesen, um dortige Restriktionen zu begründen? Dienen die Maßnahmen wirklich dem Schutz der Gesundheit? Warum darf dann ein nachweislich negativ getesteter „Ungeimpfter“ nicht ins Restaurant, ein möglichenfalls infizierter oder gar erkrankter „Geimpfter“ aber schon? Zu widersprüchlich erscheinen hierzu die Maßnahmen, zu falsch viele Behauptungen, zu verdächtig der Druck, der auf skeptische Menschen ausgeübt wird. Oder werden mit den Maßnahmen viel weitergehende wirtschaftliche und politische Interessen verfolgt?

Nun ist gegen gesundheitliche Ratschläge von Behörden und Ärzten nichts einzuwenden. Sie können vom Bürger befolgt oder mißachtet werden. Ebenso werden nur wenige etwas dagegen einwenden, Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen. Nicht zu übersehen ist allerdings, daß der Wunsch einer alternden Gesellschaft nach einem allumfassenden Gesundheits-Staat Folgen im täglichen Leben zeigt.

Seit 2007 wurden zum Beispiel Rauchverbote in der Gastronomie eingeführt, je nach Bundesland unterschiedlich strikt. Ebenso in öffentlichen Verkehrsmitteln und weiten Zonen von Bahnhöfen und Flughäfen. Damit wurde eine Liberalisierung des 19. Jahrhunderts rückgängig gemacht. Denn zuvor existierten partiell Rauchverbote aus christlichen, ethischen Gründen.

Schon beim Rauchverbot in Gaststätten zeigte sich hier allerdings die diffuse Grenze, wo Rücksichtnahme endet und Gängelei anfängt. Denn schließlich könnte es ja eigentlich Gastwirten, Angestellten und Besuchern selbst überlassen sein, frei zu entscheiden, ob sie in einer Raucher-Gaststätte arbeiten und ihre Speise zu sich nehmen wollen oder nicht, so lange ausreichende Alternativen für Nichtraucher existieren. Auffallend bei der Rauchverbot-Debatte war, daß sie von Amerika ausgehend bereits globale Auswirkungen zeigte.

Gerade hat die hessische Landesregierung wieder gezeigt, daß es ihr nicht an Einfällen mangelt, mit der Begründung des Gesundheitsschutzes die Repressionsschraube immer noch ein wenig weiter zu drehen. Denn aktuell hat sie auch ein landesweites Rauchverbot auf Kinderspielplätzen erlassen. Der Schutz vor Passivrauchen wird also nun auf den freien Luftraum ausgeweitet. Das heißt, Eltern, die ihr Kind auf einen Spielplatz begleiten, dürfen nun nicht mehr auf der Sitzbank eine Zigarette genießen, selbst wenn ausreichend Abstand zu anderen Menschen herrscht und sie den Filter ordnungsgemäß entsorgen, z.B. in einem Taschenaschenbecher. Auch E-Zigaretten werden künftig vom Nichtraucherschutzgesetz erfasst.

Man könnte meinen, daß die Menschen plötzlich aus Zucker gemacht wurden, nachdem Generationen zuvor trotz rauchender Eltern und Nachbarn groß und alt wurden. Die absurden Verschärfungen im Nichtraucherschutz decken sich mit vielfältigen Restriktionen, die nun alle mit der Begründung des Gesundheitsschutzes ausgesprochen werden können.

Das Verbot des Konsums von Alkohol auf öffentlichen Plätzen wurde ja bereits während des Corona-Lockdowns verhängt. Dabei ging es laut offizieller Begründung darum, gesellige Runden aus mehreren Haushalten zu verhindern. Von absurden Regelungen, wie der Maskenpflicht auf Frankfurter Straßen, die nun dazu führt, daß Leute ihre Spaziergänge und Hunde-Gassigänge mit real gesundheitsschädlichen FFP2-Masken absolvieren, ganz zu schweigen.

Spinnt man diese Fürsorge weiter, sind vielerlei Zukunftsszenarien möglich. Vielleicht erfolgt irgendwann auch das Verbot des Verzehrs von Süßigkeiten auf Kinderspielplätzen oder im öffentlichen Raum? Schließlich könnte Kindern ein schlechtes Beispiel gezeigt werden, könnte ihre Lust auf Schokolade geweckt werden, inklusive aller Spätfolgen wie Karies und Diabetes. Könnte es dazu kommen, daß irgendwann fleischhaltige Gerichte nur noch in separaten Gaststättenräumen serviert werden, damit vegane Besucher nicht durch deren Geruch und Anblick belästigt werden? Und überhaupt, werden im Zuge der Digitalisierung womöglich in Zukunft die Gesundheitsdaten der Frankfurter via App und Messgerät per Echtzeit an die Krankenkassen und Behörden übermittelt? So hätten jene schließlich jederzeit die Möglichkeit, zu intervenieren, wenn ein Bürger sich nicht ausreichend an die staatlich festgelegten gesundheitlichen Idealrichtlinien hält.

Die Widersprüche der herrschenden Gesundheitspolitik liegen für jeden, der sie zu sehen bereit ist, offen zutage. Einerseits darf man nicht mehr unter freiem Himmel rauchen, wenn eine Rutsche in einigen Metern Entfernung steht, andererseits darf man nicht mehr in geschlossenen Räumen einen Apfelwein trinken, obwohl man in einem Testzentrum bescheinigt bekommen hat, nicht mit dem Corona-Virus infiziert zu sein. Einerseits wird von vielen Bürgern eifrig nach Bio-Lebensmitteln gesucht, möglichst ohne E-Zusatzstoffe und glutenfrei, andererseits werden Mitbürger angegiftet, die sich nicht viel unberechenbarere Zusatzstoffe im Rahmen einer medizinisch offenbar wenig tauglichen Impfung direkt in den Körper spritzen lassen möchten. Deutschland absurd.


Claus Wolfschlag

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