Die täglich erfahrbare Frankfurter Corona-Bilanz

Einzelhandel und Gastronomie leiden schwer

Die täglich erfahrbare Frankfurter Corona-Bilanz

Hübners Frankfurter Woche – Folge 29

Sollten sie zu der Minderheit gehören, die noch immer eine der in Frankfurt erscheinenden Tageszeitungen abonniert hat, dann werden sie ein Thema niemals in der notwendigen Klarheit lesen: Welcher Schaden in Frankfurt nicht von dem längst mutierten Virus, sondern von all den politische angeordneten Corona-Maßnahmen angerichtet wurde und wird. Es ist geradezu unerträglich, wie in den lokalen Medien zusätzlich zu den realen Problemen mit dem Virus Ängste und Panik geschürt werden, doch gleichzeitig die enormen, in ihrer Folgewirkung noch gar nicht abzuschätzenden Kollateralschäden heruntergeredet oder gar verschwiegen werden.

Es reicht ein Gang durch die Straßen der Innenstadt, um die vielen Geschäfte zu sehen, die aufgegeben haben und geschlossen sind. Zwar sind in manchen ihrer früheren Räumlichkeiten nun Testcenter untergeschlüpft, aber das ist keine Lösung auf Dauer. Das Corona-Geschehen hat dem Einzelhandel arg zugesetzt. Die jetzige, sowohl willkürliche wie unsinnige 2-G-Regelung verschlimmert nur alles. Denn viele Menschen haben keine Lust, bei einem Ladenbesuch sowohl den Impfausweis wie auch den Personalausweis zeigen zu müssen, bevor sie überhaupt ihren Kaufwunsch äußern oder ein Paar Schuhe anprobieren können. Da ist es doch attraktiver, sich die gewünschte Ware bei Amazon und anderen Versandunternehmen zu bestellen. Und nicht nur Schreibwaren gibt es auch gut sortiert in großen Supermärkten.

Frankfurts Einzelhandel war schon vor Corona gebeutelt. Viele Traditionsgeschäfte sind längst verschwunden wie das Kaufhaus Schneider auf der Zeil, Radio-Diehl in der Kaiserstraße, oder Feinkost-Plöger auf der Freßgasse. Ganz zu schweigen von beliebten Cafés wie das Kranzler an der Hauptwache, Schwille auf der Freßgasse, das Alte Café Schneider in der Kaiserstraße oder gar das legendäre Tiercafé Wipra in der Neuen Kräme. Schmerzlich zu beobachten war für manchen Frankfurter auch die fast schon symbolische Reduktion des renommierten Fachgeschäfts Lorey in der Schillerstraße. Viele andere Verluste kamen und kommen dazu, auch und nicht zuletzt in den Stadtteilen.

Leider spricht viel dafür, daß die Folgen der restriktiven staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Virusgefahr den bislang größten Schaden für den Frankfurter Einzelhandel zur Folge haben werden. Wer sich über längere Zeit meist problemlos mit Versandwaren versorgt hat, der dürfte auch in Zukunft bei dieser Konsumquelle bleiben. Und die von den Grünen geführte Stadtregierung im Römer trägt mit ihrer Politik der systematischen Autoverdrängung kräftig dazu bei, die Lust und Bereitschaft zu Einkäufen in der Innenstadt zu reduzieren. Trübe Aussichten also? Wahrscheinlich. Aber ein Hoffnungsschimmer mag aus der großen Internationalität Frankfurts resultieren: Es stammen viele Neubürger aus Ländern und Kulturen, in denen Geschäftssinn und Selbständigkeit eine größere Bedeutung haben als unter den heutigen Deutschen. Hoffen wir also!

Leserkommentare (1)

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Das die genannten traditionellen Geschäfte geschlossen haben hat nun wirklich absolut nichts mit den derzeitigen Corona Maßnahmen zu tun. Das liegt eher an der Mietgier der Frankfurter Immobilien Haie. Und genau das trifft auch für die kommenden Schließungen zu.