Die Buchmesse der Intoleranz

Der linke Wahn und der peinliche Auftritt von Mirrianne Mahn

Die Buchmesse der Intoleranz


Noch einmal geistert das Thema "rechte Verlage auf der Buchmesse" durch die Gazetten. Aufhänger ist diesmal die letzte Sitzung des Kulturausschusses im Römer. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) hatte sogar den Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, in den Ausschuß eingeladen. Die Sitzung wurde ein erschreckendes Zeitzeugnis darüber, wie stark bereits die Erosion der Meinungsfreiheit und der Grundwerte des Grundgesetzes vorangeschritten ist.

Die Vorgeschichte ist lang. Fast könnte sie 1989 ansetzen. Es war das Jahr, an dem die "grüne" Stadtverordnete Mirrianne Mahn geboren wurde. Und manchem stellt sich die Frage, ob es eine natürliche Geburt war oder ob sich Jutta Ditfurth (Jahrgang 1951) damals womöglich hat klonen lassen. Mit Mahn gibt es nun jedenfalls zwei Ditfurths im Frankfurter Stadtparlament. Zweimal laut, beleidigend und von schlichten „schwarz-weiß“ Denkmustern geleitet. Nur bei der Hautfarbe haben sie 1989 offenbar im Laborreagenzglas einen etwas modischeren Farbton gewählt. Schließlich würde heute niemand mehr alte, weiße Frauen klonen.

Jedenfalls zeigte Mirrianne Mahn ihre Ditfurth-Qualitäten im Oktober durch einen Auftritt bei der Friedenspreisverleihung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. Viel Dreistigkeit und heiße Luft wurde in das altehrwürdige Rund getrötet. Doch worum ging es da eigentlich?

Den Anfang nahm die groteske Geschichte in der linken Blase. Und wer diese kennt, weiß, daß die Täter-Opfer-Umkehr zu ihren typischen Merkmalen gehört. Wenn zum Beispiel linke Gewalttäter im Rahmen einer Demonstration Schaufenster zertrümmern oder Steine schmeißen, und dann die Polizei einschreitet, wird von den Tätern natürlich über die "Polizeigewalt" geklagt. Und wenn rechtsgerichtete Vereine oder Parteien eine Veranstaltung abhalten und dabei von der Polizei vor linken Straftätern geschützt werden müssen, klagen Linke, daß zu wenig gegen "rechte Gewalt" getan würde.

So begab es sich auch bei der letztjährigen Buchmesse. Eine vor allem durch launische politische Twitter-Kurzstellungnahmen bekannte Afro-Deutsche mit dem Namen Jasmina Kuhnke (Pseudonym "Quattromilf") hatte ihren ersten Roman geschrieben. Statt darüber froh zu sein, diesen gleich in einem großen Verlagshaus publizieren und auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren zu können, zog sie es vor, zu jammern und ein Fass aufzumachen. Sie behauptete, sich durch die Standpräsenz zweier kleiner rechtsgerichteter Verlage auf der Buchmesse und aufgrund ihrer Hautfarbe in ihrer Sicherheit gefährdet zu fühlen und deshalb nicht nach Frankfurt zu kommen. "Ihr duldet, daß Nazis gemeinsam mit euch ausstellen! Ihr duldet, daß Menschen wie ich deshalb nicht teilnehmen können. Ihr duldet, daß Menschen mit sichtbarer Migrationshistorie durch die Präsenz von Nazis auf dieser Messe gefährdet werden!", schrieb sie.

Man kann nun darüber spekulieren, ob diese Angst vor zwei kleinen Verlagsständen Ausfluss einer hysterischen Überspanntheit oder reines PR-Kalkül war, das mittels kleiner Lügen der Vermarktung eines Roman-Debuts nutzen sollte.

Kuhnkes Verhalten ist übrigens kein Einzelfall. Zum Beispiel 2018 gab es einen vergleichbaren Fall mit der US-Autorin Anna Todd (29), die eine Autogrammstunde auf der Messe absagte, weil sie und andere Frauen zwei Tage zuvor in einem Frankfurter Hotel mit Männern in Streit geriet und dabei verbal attackiert wurde. Todd erklärte der Polizei, sie wären von den Männern als "traurige, dumme Frauen" bezeichnet worden, "die sie nicht ficken wollten". Todd erklärte ihre Absage: "Es tut mir so leid, daß ich in Frankfurt nicht signiere, aber diese Männer sind immer noch nicht identifiziert und so auch nicht von der Buchmesse entfernt worden."

Nun könnte man derlei auch einfach im Bereich persönlicher Bizarrerie belassen, wäre da nicht ein gut organisierter linker Wurmfortsatz, der solcherlei Überspanntheit sogleich in den öffentlichen Diskurs des Internets und in die Medienspalten weiterträgt und dort vervielfältigt.

Somit wurde von einer Reihe Anhänger Kuhnkes Druck auf den Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgeübt, rechtsgerichtete Verlage fortan von der Messeteilhabe auszuschließen. Die ohnehin dominierende linke Blase möchte also zu hundert Prozent Kontrolle darüber ausüben, was in Deutschland geschrieben und öffentlich beworben werden darf und was nicht. Dazu nutzt sie das Prinzip der Täter-Opfer-Umkehr. An die sie in ihrem Wahn auch wirklich glaubt, wenn sie nicht von ihren eigenen Taten auf andere projiziert. Denn tatsächlich sind es nämlich rechtsgerichtete Verleger und Autoren, die seit Jahren auf und während der Buchmesse vielfältigen Diskriminierungen, Störungen und gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt sind. Wenn jemand sich bedroht fühlen könnte, wenn jemand real diskriminiert wird, dann sind es also diese wenigen rechtsgerichteten Verleger und Autoren.

Dabei muß man die Ausrichterin der Messe, die Frankfurter Buchmesse GmbH, wegen ihrer nun mäßigenden Haltung nicht zum Schützer der Meinungsfreiheit verklären. In der Vergangenheit hat sie sich unter der Leitung des seit 2005 amtierenden ehemaligen Verlagsbuchhänders Juergen Boos keinesfalls mit Ruhm bekleckert.

Boos wurde bei der aktuellen Buchmesse nur mit einem Buschbrand konfrontiert, zu dessen Ausbreitung er selbst eifrig beigetragen hatte. Schon 2017 bekamen Stände rechtsgerichteter Verlage äußerst unvorteilhafte Plätze auf der Messe zugewiesen. Die Wochenzeitung "Jungen Freiheit" wurde in einen abseits der Haupt-Wanderströme gelegenen Gang platziert, der ansonsten von Comic-Ständen gesäumt war, in denen unter anderem Publikationen "gegen rechts" beworben wurden. Der "Antaios"-Verlag wurde mitten in einen Pulk linker Stände gesetzt, an denen das Thema "Rechtsextremismus" und "Rassismus" omnipräsent war. Ein direkt gegenüber gelegter Stand der berüchtigten "Amadeu-Antonio-Stiftung" mußte im Gegensatz zum "Antaios"-Verlag keine Standgebühren zahlen, sondern durfte die im zugewiesen Fläche kostenlos für politische Stellungnahmen nutzen. Auf Nachfrage gab die Frankfurter Buchmesse eine rein ideologische Entscheidung für die Platzvergabe und deren diskriminierende Standgebühren-Politik zu. Sie habe "ein Gegengewicht zu den Themen und Publikationen des Antaios-Verlages in diesem Hallenareal schaffen wollen", wurde verlautbart.

Zudem wurden durch den Börsenverein Krawallmacher und Straftäter in deren verquerem Tun indirekt bestätigt. So verlautbarte Juergen Boos, man wolle einen "aktiven Umgang" mit den Inhalten des "Antaios"-Verlages pflegen. Und der Börsenverein schrieb auf seiner Webseite: "Wir laden auch Sie dazu ein, die Begegnung mit den Verlagen nicht zu scheuen und für Ihre Meinungen und Werte einzutreten. Meinungsfreiheit heißt auch, Haltung zu zeigen. Engagieren Sie sich!"

Um das auch in die Praxis umzusetzen, zog eine Gruppe von 20 Personen, angeführt vom Geschäftsführer des in der Braubachstraße ansässigen Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis, mit Schildern "gegen Rassismus" und "für Vielfalt und Toleranz" am "Antaios"-Stand vorbei.

Es sollte ihnen in den heutigen Zeiten bewusst gewesen sein, daß das andere Personen in deren Sinne interpretieren und für undemokratische Aktionen nutzen. Aus Worten wurden Taten. Es kam somit zu tumultartigen Störungen von Lesungen, die von der Messeleitung geduldet wurden. Stadtverordneter Nico Wehnemann von der "Partei" zog auf der Messe eine Münchhausiade ab, indem er sich als Opfer eines "Nazi-Überfalls" zu inszenieren versuchte. Kameraaufnahmen belegten das allerdings rasch als unwahre Behauptung. Und kurz darauf wurde die Auslage des "Antaios"-Verlages von Straftätern in einer Nacht großenteils vernichtet. Kaffee wurde über Bücher geschüttet, Zahnpasta darüber geschmiert. Am Stand des "Manuscriptum"-Verlages und der Zeitschrift "Tumult" wurden ebenfalls fast alle Publikationen und Werbematerialien gestohlen. Kameras? Wachdienst? Fehlanzeige.

Schon damals schimpfte Oberbürgermeister Peter Feldmann gegen die "Fehlentscheidung des Börsenvereins", rechtsgerichtete Verlage zur Messe zuzulassen. Die Buchmesse agiere da "zu passiv", denn - so Feldmanns Logik - man müsse, "die Vielfalt, die wir in Frankfurt leben, ernstnehmen".

Bei der Buchmesse 2018 wiederholte sich das Spiel mit der Verbannung der "Jungen Freiheit" in einen Sackgassen-artigen Gang. Zudem fühlten sich Straftäter zu einer weiteren Eskalationsstufe animiert. So wurde der "Antaios"-Verleger Götz Kubitschek von einer Gruppe vermummter "Antifaschisten" in einem Sachsenhausener Lokal identifiziert, überfallen und verletzt. Angemessene Stellungnahmen der Buchmesse oder Peter Feldmanns zu diesem Vorfall waren nicht zu vernehmen.

2021 nun setzte Kuhnkes Schmierentheater den Anfang, und Mirrianne Mahn nutzte dieses, um eine weitere Narretei draufzusetzen.

Der Friedenspreis des deutschen Buchhandels mußte dieses Jahr ganz dem "politisch-korrekten" Zeitgeist entsprechend an eine schwarze Frau gehen, nämlich an die Autorin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe. Anstatt sich darüber zu freuen, stürmte nun Mirrianne Mahn die Bühne und störte Peter Feldmanns Festrede. Dabei wiederholte sie Kuhnkes Ängste und behauptete, daß schwarze Frauen auf der Frankfurter Buchmesse nicht willkommen seien. Die Stände rechtsgerichteter Verlage könnten sich nicht auf die Meinungsfreiheit" berufen. Nicht einmal der Vergleich zum Attentat des Geisteskranken von Hanau durfte in Mahns Stellungnahme fehlen, um die betroffenen Verlage anzuschießen. Statt des fälligen Rausschmisses gab es aber nur Schulterklopfen für Mahn. Sie wurde von Feldmann nicht zurechtgewiesen, sondern ausgesprochen freundlich mit Samthandschuhen angefasst, so dass der Verdacht geäußert wurde, es könnte sich um eine mit ihm abgesprochene Aktion gehandelt haben.

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg mischte sich in unvermeidlicher Weise ebenfalls in die Debatte ein und sprang Mahn zur Seite.

Immerhin äußerte die Literaturkritikerin Elke Heidenreich Kritik am Frankfurter Umgang mit rechtsgerichteten Verlagen.

Ihre intellektuellen Fähigkeiten präsentierte Mirrianne Mahn übrigens bereits am 8. September 2021. Der vermeintliche Ditfurth-Klon twitterte: "#FrankfurtamMain hat soeben eine Frau of Color @NargessEG zur Bürgermeisterin gewählt. Ich bin so glücklich und gratuliere recht herzlich auch wenn die fucking BFF mit ihrem racist in chief Mathias Mund.", was einen Nutzer „Gerry“ zu der Antwort „Kann es sein, dass Du nicht voll alphabetisiert bist?“ animierte.

Und im Dezember 2021 legte Mahn mit einem ergreifenden, auf Twitter veröffentlichten Wein-Video nach, weil ein behandelnder Arzt eines Frankfurter Krankenhauses über sie als "die Afrikanerin" gesprochen hatte.

Es wird also auch in Zukunft von ihr einiges an Tragikomik zu erwarten sein.

Den Nachklapp gab es nun im Januar im Kulturausschuss der Stadt Frankfurt Juergen Boos trug eine weinerlich wirkende Stellungnahme zur Schuld der Deutschen vor. Dass schwarze Autoren sich angeblich nicht sicher fühlten, habe das Team der Buchmesse "verletzt". Und er beteuerte, alle Titel und Verlage auf mögliche Straftatbestände abzuklopfen und auszufiltern. Die Grenze liege aber bei der Rechtswidrigkeit, rein ideologische Meinungsverschiedenheiten könnten nicht als Ausschlußkriterium für die Präsentation auf der Buchmesse angeführt werden. Man müsse diesen Umstand ertragen: "Wir müssen auch Meinungen zulassen, die uns widerstreben."

Das wollten die vereinigten Linken natürlich nicht auf sich beruhen lassen. Michael Müller (Linke) forderte gerichtliche Prozesse, egal ob diese am Ende öffentliches Geld verbrennen. Der selten komische SPD-Abgeordnete Thomas Bäppler-Wolff plädierte für diskriminierende Standplatzvergaben. So sollten rechtsgerichtete Verlage nur möglichst weit an den Rand gedrängt werden: "Platzieren Sie die rechten Verlage dorthin, wo sie hingehören, in die letzte Halle, neben die Toiletten."

Der BFF-Stadtverordnete Mathias Mund hingegen wollte vom Magistrat wissen, wie er die steile These von Mahn, immerhin Vorsitzende des Kulturausschusses, bewerte, daß schwarze Frauen auf der Frankfurter Buchmesse nicht willkommen seien. Anstatt dies eindeutig zurückzuweisen, verwies die Kulturdezernentin, Dr. Ina Hartwig (SPD), lediglich schmallippig darauf, daß schließlich eine schwarze Frau den Friedenpreis erhalten habe. Auf die an Boos adressierte Frage von Mund, inwiefern den tatsächlich eine von Polizei und Sicherheitsbehörden bestätigte Gefährdungslage für die Autorin Jasmina Kuhnke vorgelegen habe, wich dieser ebenso einer ehrlichen Antwort aus, vermutlich um sich keinen linken Shitstorm einzufangen.

So endete jedenfalls die Buchmesse 2021 als Schmierentheater vom Schmierentheater. Und eigentlich hätten den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels all jene Verlage verdient, die aller Diskriminierungen, undemokratischen Anwürfe und Bedrohungslagen zum Trotz auch im Jahr 2021 wieder ruhig und besonnen ihre Messestände auf der Frankfurter Buchmesse bedienten.


Marlis Lichtjahr


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