Schaumainkai bleibe Schaumainkai!

Verzweiflung treibt merkwürdige Blüten

Schaumainkai bleibe Schaumainkai!


Die Verzweiflung über den gegenwärtigen Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) treibt merkwürdige Blüten: Nun hat der Mitherausgeber einer überregionalen Frankfurter „Zeitung für Deutschland“ vorgeschlagen, den Schaumainkai in „Walter-Wallmann-Ufer“ umzubenennen. Damit, so ist der Begründung des Vorschlags zu entnehmen, soll ein deutlicher Kontrapunkt zu der leidigen Auseinandersetzung um einem Politiker gesetzt werden, der nicht annähernd das Format und die Verdienste des ehemaligen Frankfurter CDU-Oberbürgermeisters der Jahre 1977 bis 1986 hat und auch nie haben wird.

Nun ist es ja keine schlechte Idee, eine Straße oder einen Platz in der Stadt nach dem 2013 verstorbenen Ehrenbürger Walter Wallmann zu benennen. Er ist lange genug nicht mehr unter den Lebenden, um seine Leistungen für Frankfurt auch überparteilich angemessen würdigen zu können. Und zweifellos war Wallmann ein bedeutender Stadtpolitiker, mit dem sich vor allem die Herausbildung des Museumsufers am Main verbindet. Deshalb sollte es möglich, ja Pflicht sein, in den Neubaugebieten Frankfurts einen Ort zu finden, der künftig Wallmanns Namen trägt.

Doch muß deutlich davon abgeraten werden, dafür einen vertrauten, alteingesessenen und sogar noch so wohlklingenden Straßennamen wie den des Schaumainkais in Sachsenhausen dafür zu opfern. Das würde nicht nur bei den Adressen der dort wohnenden Bürger, Firmen und Institutionen für Verwirrung sorgen und auch Stadtpläne unbrauchbarer machen. Es wäre auch eine völlig unnötige Politisierung des Stadtraums an der falschen Stelle. Also Finger weg von dieser Idee eines Zeitungsmanns, der ins trübe Feldmann-Geschehen mal einen Lichtblick bringen wollte, sich aber in die falsche Idee verrannt hat.


Wolfgang Hübner

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