Unter Grün gehen im Römer die Lichter aus

Seit 2018 keine Anstrengung, Frankfurt schöner zu machen

Unter Grün gehen im Römer die Lichter aus

Hübners Frankfurter Woche – Folge 50

Es ist nicht ohne Symbolik, daß nun nachts der Römer und die Paulskirche dunkel bleiben werden. Denn im Römer sind jene Grünen stärkste Kraft in der Stadtregierung, die mit einer Mischung von ideologischer Energiepolitik und „Putin ruinieren“ keinen geringen Anteil an dem politisch gewollten Energiemangel haben. Schließlich sind die Grünen auch die treibende Kraft in der Berliner Ampelregierung, die es offensichtlich darauf anlegt, die Schmerzgrenze der Deutschen und damit auch der Frankfurter zu testen. Der Fairness halber sei allerdings nicht verschwiegen, daß Noch-Oberbürgermeister Peter Feldmann diese Entscheidung traf. Ach, hätte er sich doch nur besser selbst verdunkelt!

Aber es ist nicht nur die törichte Lichtabschaltung der zwei politisch und historisch wichtigsten Bauwerke, die Frankfurt gewiss nicht attraktiver machen. Nach über einem Jahr der Vierer-Koalition im Römer ist sehr wenig zu erkennen, was dieses Bündnis in der Stadt positiv bewirkt. Vielmehr überwiegen die negativen Entwicklungen: Im Bahnhofsviertel herrschen schlimmere Zustände denn je, doch im Magistrat herrscht offenbar die Haltung vor, man könne dort ja doch nichts verändern. Das ist fatal nicht nur für die Anwohner und Geschäfte in dem Viertel, sondern schadet dem Ruf Frankfurts nicht weniger als die noch immer nicht ausgestandene Feldmann-Affäre.

Seit 2018 keine Anstrengung, Frankfurt schöner zu machen

Frankfurt ist unter grüner Führung sichtbar schmutziger und schmuddeliger geworden. Bürgersteige und Straßen sind teilweise in einem erbärmlichen Zustand, der an Dritte-Welt-Metropolen erinnert, dem europäischen Finanzzentrum mit Sitz der Europäischen Zentralbank aber unwürdig ist. Der Zustand der Innenstadt mit vielen geschlossenen Läden und Lokalen fällt zwar nur bedingt in die Verantwortung der Grünen. Doch die Umwandlung wichtiger Verkehrswege in Fahrradparadiese wird noch mehr Menschen davon abhalten, ihre Einkäufe in der City zu tätigen. Umso wichtiger wäre es, den Bereich um die Hauptwache mit baulichen Veränderungen und mehr Stadtgrün aufzuwerten.

Doch seit der Eröffnung der Neuen Altstadt im Herbst 2018 lassen sich keinerlei Anstrengungen der verantwortlichen Stadtpolitiker erkennen, Frankfurt schöner zu machen. Der ziemlich abrupte Weggang des engagierten spanischen Zoodirektors hatte seinen Grund auch darin, keine Perspektive mehr für seine ambitionierten Pläne zur Umgestaltung und Erneuerung dieses an seiner Enge leidenden Zoos zu erkennen. Und die vielen Pläne für die Neubauten der maroden Städtischen Bühnen bleiben bis auf weiteres eben nur Pläne.

Nur mit Schrecken ist daran zu denken, was mit Frankfurt passiert, wenn die zu erwartenden finanziellen Einschläge kommen werden. Die Grünen haben dafür kein Rezept, die anderen Parteien allerdings auch nicht. Schlechte Aussichten fürwahr!


Wolfgang Hübner

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