Ortsbeirat ramponiert Gedenken an Ehepaar Schindler
BFF entsetzt über unwürdige Posse um interfraktionellen Antrag

Die vom Ortsbeirat 1 in seiner letzten Sitzung am 6. September initiierte Benennung des mittleren Bahnhofsvorplatzes in „Emilie-und-Oskar-Schindler-Platz“ nahm bereits beim ersten gescheiterten Versuch im Jahr 2021 einen unglücklichen Anfang, als der damalige Ortsvorsteher Dr. Oliver Strank (SPD) sowie seine Partei einen entsprechenden Antrag kurz vor Ende der Wahlperiode und ohne vorherige Abstimmung mit den anderen Fraktionen einbrachten.
Beim zweiten Anlauf wollten die Mitglieder des Stadtteilgremiums es jetzt besser machen, doch stattdessen sind die unwürdigen Vorgänge um den neuerlich gestellten Antrag zur Benennung des Bahnhofsvorplatzes in der letzten Sitzung des Ortsbeirates 1 eher dazu geeignet, das Gedenken an Emilie und Oskar Schindler zu ramponieren, anstatt es zu befördern.
„Wenn die Vertreterin von ÖkoLinX - einer im extrem linken Spektrum verorteten Partei - die in keiner Weise belegte Behauptung aufstellt, die Bürger Für Frankfurt BFF hätten sich öffentlich ‚rassistisch und antisemitisch‘ geäußert und daher kritisiert, dass diese Mitantragsteller sei.“, ist das eine Sache, so Andreas Eberbach, BFF-Vertreter im Ortsbeirat 1. „In den Augen dieser Person wird wahrscheinlich schon ein braver Sozialdemokrat ‚extrem rechts‘ sein. Aber dass die anderen im Ortsbeirat vertretenen Parteien über dieses Stöckchen springen und in Form einer Protokollerklärung die infame Behauptung aufstellen, die Bürger Für Frankfurt BFF seien eine ‚Gruppierung, die rechtsextremes Gedankengut‘ vertreten würde, das schlägt dann doch dem Fass den Boden aus.“
Zumal Eberbach an der fraglichen Sitzung des Ortsbeirates 1 aufgrund eines plötzlichen Todesfalls in der Familie nicht teilnehmen konnte. „Man hätte ohne Not die beiden als Tischvorlagen eingebrachten Anträge zu dem Thema zurückstellen und das Gespräch mit mir suchen können. Stattdessen hat man in meiner Abwesenheit Schmutz über die BFF als Wählervereinigung und damit auch über mich ausgegossen.“, so das bittere Fazit von Eberbach, der hinzufügt: „Wer glaubt, ich oder die BFF seien besonders weit oder gar extrem rechts, sollte sich einmal die Namen auf unserer Liste für den Ortsbeirat 1 zur letzten Kommunalwahl anschauen. Meine Ehefrau hat eine Migrationsgeschichte und meine Großmutter hat seinerzeit jüdische Mitbürger vor den Nazis versteckt, wurde erwischt und zur Strafe zum Frontdienst gezwungen, das Arbeitslager wäre die Alternative gewesen.“
Dass insbesondere CDU und FDP im Ortsbeirat die Protokollerklärung mitverabschiedet haben, ist auch für Mathias Pfeiffer, Vorsitzender der Bürger Für Frankfurt BFF, unerklärlich: „Dass die Vertreter zweier Parteien, deren Frankfurter Büros für Linksextremisten als ‚Entnazifizierungsobjekte‘ gelten, sich mit diesen gemein machen und unsere Wählervereinigung und damit auch deren demokratisch gewählten Vertreter im Ortsbeirat in eine Ecke stellen, wo sie überhaupt nicht verortet sind, ist in meinen Augen ein Verrat an den Idealen von Emilie und Oskar Schindler.“
Zudem müsse jedem einigermaßen vernunftbegabten Menschen klar sein, dass die BFF den Antrag auf Benennung des Bahnhofsvorplatzes in „Emilie-und-Oskar-Schindler-Platz“ niemals mitgetragen hätte, würde sie tatsächlich für das stehen, was ihr jetzt in infamer Weise von den anderen Ortsbeiratsmitgliedern unterstellt werde, so Pfeiffer.
Unabhängig davon werden die Bürger Für Frankfurt BFF prüfen, inwieweit die in der Protokollerklärung des Ortsbeiratsgremiums festgehaltene Diffamierung gegen sie justitiabel ist. Zudem wird deren Vertreter im Ortsbeirat 1, Andreas Eberbach, in der nächsten Sitzung eine eigene Protokollerklärung zu dieser unwürdigen Posse abgeben.