Die Grünen machen Frankfurt dunkel

Und Straßenbahnen sollen langsamer rollen

Die Grünen machen Frankfurt dunkel

Hübners Frankfurter Woche – Folge 58

Wer im vergangenen Jahr in Frankfurt und im Bund die Grünen gewählt hat, entschied sich für Energienot, Kriegsbegeisterung und für eine noch dunklere Jahreszeit der kurzen Tage. Sage niemand, all das weder geahnt noch für möglich gehalten zu haben: Die Grünen sind in diesem dramatischen Jahr 2022 nämlich nicht unkenntlich, sondern erst richtig kenntlich geworden. Und die Konsequenzen daraus erleidet auch die große Mehrheit derer, die nicht grün oder überhaupt nicht gewählt haben. Wahlunwillige gibt es in Frankfurt bei Kommunalwahlen besonders zahlreich. Auch das hat zu der gegenwärtigen Dominanz dieser Partei im Römer geführt.

Einer der wichtigsten Nutznießer davon ist der theologisch geschulte grüne Ideologe Stefan Majer, derzeit Frankfurts Verkehrsdezernent und damit ein mächtiger Kommunalpolitiker. Als getreuer Parteigänger seiner Bundesspitzen in der Ampel-Regierung hat er nun im Verkehrsausschuss verkündet, die Stadt werde „Tausende Leuchten im Stadtraum abschalten, um Energie zu sparen.“ Konkret „würden 2491 Illuminationsleuchten unter anderem am Mainufer und an den Brücken bei Dunkelheit künftig nicht mehr betrieben. 218 Bodeneinbaustrahler etwa am Rathenau- und Goetheplatz würden nachts nicht eingeschaltet. 33 000 verkehrssichernde Straßenlaternen sollen auf Reduzierbetrieb laufen.“

Natürlich hat Majer betont, die verkehrssichernden Funktionen blieben erhalten. Und auch Straßenlaternen in Teilen der Frankfurter Innenstadt und dem Bahnhofsviertel sowie die Beleuchtung von Fußgängerüberwegen sollen nicht beeinträchtigt werden. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das alles haben wird. Sicher ist aber schon jetzt: In diesem Herbst und Winter wird Frankfurt weniger attraktiv und weniger sicher werden. Das ließe sich besser akzeptieren und ertragen, wenn eine Naturkatastrophe oder eine dramatische Entwicklung im Ausland zu solchen Maßnahmen zwingen würde.

Doch es muß immer wieder daran erinnert werden, daß sowohl die nun krachend gescheiterte „Energiewende“ wie auch die extrem selbstschädigenden Russland-Sanktionen nicht zuletzt von den Grünen zu verantworten sind. Nun ist die Frankfurter Zweigstelle dieser Partei schon an Planungen der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) beteiligt, die U-Bahnen und Straßenbahnen langsamer fahren zu lassen, um Energie zu sparen. Geprüft werde auch, die Klimatisierung in den Fahrzeugen anzupassen. Das sind wenig reizvolle Aussichten für hunderttausende Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs, nicht nur weiter mit Maske, sondern auch später und in kühleren Zügen zum Ziel zu kommen. Grüne würden da wohl raten: Dann fahrt doch endlich Fahrrad!


Wolfgang Hübner

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