Frankfurter Wohnungskollaps mit Ansage

Leerstandsquote bald bei null Prozent

Frankfurter Wohnungskollaps mit Ansage

Hübners Frankfurter Woche – Folge 64

Wie lautete noch gleich die Parole, mit der der SPD-Politiker Peter Feldmann zwei Wahlen gewann, bevor er sein Amt und seine Ehre verlor: „Bauen, bauen, bauen!“. Nun, gebaut worden ist in Frankfurt in den vergangenen Jahren gar nicht wenig, doch halt längst nicht genug: Denn in Frankfurt hat sich die Quote der leerstehenden Wohnungen von 2016 bis 2021 von 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent verringert. Es gibt also kaum noch Spielraum für Menschen, die im Stadtgebiet die Wohnung wechseln wollen und erst recht nicht für diejenigen, die neu in Frankfurt ihren Wohnsitz nehmen wollen. Dass es noch etliche leerstehende Luxuswohnungen zu horrenden Mietpreisen gibt, ändert an dieser Situation so gut wie nichts.

Zu den wesentlichen Ursachen dieser Not an Wohnungen, die sich in den nächsten Jahren wegen der rasant steigenden Bau- und Zinskosten noch drastisch verschärfen dürfte, gehört auch die Unvernunft fast der gesamten Parteien im Römer, die ständig wachsende Einwohnerzahl in Frankfurt zu bejubeln statt sich darüber auch kritische Gedanken zu machen. Denn das Stadtgebiet ist ja keinen Quadratzentimeter größer geworden und die Notwendigkeit, wegen der klimatischen Veränderungen die vorhandenen Grünflächen nicht nur zu erhalten, sondern auszuweiten, nicht geringer. Schon jetzt ist Frankfurt so überfüllt von Menschen wie noch nie in der Stadtgeschichte. Das beansprucht auch die technische und soziale Infrastruktur gerade im Krisenjahr 2022 in starker Weise und droht in den kommenden Jahren ein extremes Problem zu werden.

Denn selbst die noch gewerbesteuerreiche Mainmetropole wird von den Konsequenzen dieser Überbevölkerung, zu der auch noch zehntausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sowie eher noch mehr Sozialasylanten aus aller Welt kommen, überfordert. Selbstverständlich kann Frankfurt keine Mauer oder unüberwindlichen Wassergraben um seine Stadtgrenzen errichten. Aber die derzeit  verantwortlichen politischen Kräfte im Römer können auch nicht weiterhin die Probleme ignorieren oder gar mit unsinnigen ideologischen Phrasen wie „Wir haben noch Platz!“ Nebelkerzen werfen. Und geholfen ist niemanden mit der Fata Morgana von der neuen Trabentenstadt, die der SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl, Mike Josef, unbeirrt propagiert.

Wer wirklich politisch verantwortungsvoll denkt und handelt, wird eine Zuzugssperre nach Frankfurt nicht mehr ausschließen können. Denn schon jetzt ist das großartig verkündete Neubauprogramm der Berliner „Ampel“-Regierung nicht mehr ansatzweise realisierbar. Und nichts spricht dafür, daß sich das in den kommenden Jahren ändern wird, weder in Frankfurt noch in den anderen Großstädten und Ballungsräumen Deutschlands.

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