Grüne OB-Kandidatin schuldet Frankfurt Millionen

Manuela Rottmanns Krematorium-Versagen

Grüne OB-Kandidatin schuldet Frankfurt Millionen

Hübners Frankfurter Woche – Folge 68

Die Grünen sind nicht nur die stärkste Partei im Römer und der Vierer-Koalition, die Frankfurt derzeit regiert. Nach dem schmählichen Abgang des SPD-Politikers Peter Feldmann wollen sie jetzt auch noch das Amt des Oberbürgermeisters erobern. Ihre Kandidatin dafür heißt Manuela Rottmann, die in Frankfurt trotz längerer Abwesenheit nicht ganz unbekannt ist. Denn die Juristin aus Franken war von 2006 bis 2012 Umweltdezernentin in der damaligen Koalition von CDU und Grünen. In dieser Funktion war sie die politische Hauptverantwortliche für das Millionendesaster des traditionsreichen Krematoriums auf dem Hauptfriedhof. Dazu gleich mehr.

Als Oberbürgermeisterin, so hat sich Frau Rottmann bereits geäußert, will sie Frankfurt „klimaneutral“ machen. Ob das Frankfurts wichtigstes Problem ist, werden die Bürger am 5. März und in einer wahrscheinlich anschließenden Stichwahl zu entscheiden haben. Es wird jedenfalls ein sehr teures Projekt für die Stadt und ihre Bürger werden, was sich die grüne Kandidatin da zum Ziel gesetzt hat. Und ob die Pendlermetropole mit all ihren extrem energiefressenden Bürohochhäusern und Internetzentren sich für „Klimaneutralität“ überhaupt eignet, kann ohnehin bezweifelt werden.

Doch Manuela Rottmann, die als parlamentarische Staatssekretärin bisher der Ampel-Bundesregierung in Berlin angehört hat, ist eine grüne Ideologin. Als solche ist sie sich der Bedeutung des Themas „Klima“ für politische Machtansprüche ihrer Partei sehr bewusst. Weniger Interesse hat die Politikerin an den Kosten, die politische Entscheidungen verursachen. Und damit sind wir zurück beim Thema Frankfurter Krematorium. Das bestand seit 1912 und war eine damals gegen viele Widerstände erkämpfte Errungenschaft bürgerlicher Kreise. Fast genau 100 Jahre später, nämlich im November 2013, beschloss eine Mehrheit der Stadtverordneten auf Antrag des Magistrats die Schließung der Einrichtung auf dem Hauptfriedhof.  

Zu der Zeit hatte Frau Rottmann die Frankfurter Politik schon verlassen und eine Tätigkeit bei der Deutschen Bahn angenommen. Es war ihrer Nachfolgerin und Parteifreundin Rosemarie Heilig als immer noch im Amt befindlicher Umweltdezernentin überlassen, die Schließung zu vollziehen und mit hohen Kosten das völlig marode Krematorium zu entsorgen. Dafür, dass es so weit kommen konnte, trägt Frau Rottmann die Hauptverantwortung. Das hat der Verfasser dieses Textes als Ergebnis der monatelangen Einsicht in die vorhandenen Unterlagen ausführlich in einem Bericht mit dem Titel „Das lange Sterben des Frankfurter Krematoriums“ dokumentiert.

Dieser Bericht kann jederzeit bei der BFF-BIG-Fraktion im Römer kostenlos angefordert werden. Sein Untertitel „Die Geschichte eines politischen Versagens mit Todesfolge“ weist darauf hin, wie einige Millionen Euro Steuergelder durch Desinteresse, Unfähigkeit, Untätigkeit und auch der Frau Rottmann eigenen Arroganz verschleudert wurden. Deshalb hat die Großstadt Frankfurt kein eigenes Krematorium mehr, obwohl die Anzahl der Urnenbestattung die Sargbestattung weit überholt hat. Verstorbene Bürger Frankfurts müssen zu ihrer Verbrennung eine letzte Reise ins Umland antreten, was nebenbei der „Klimaneutralität“ nicht besonders dienlich sein dürfte.

Manuela Rottmanns Kandidatur ist finanziell und ideell belastet von ihrem früheren Versagen im Amt. Das sollten die Frankfurter bei ihrer Wahlentscheidung am 5. März 2023 gut mitbedenken.
 

Wolfgang Hübner

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