Parteifrei ist im Aufwind!

Politische Unabhängigkeit wird attraktiver

Parteifrei ist im Aufwind!

Hübners Frankfurter Woche – Folge 71

Der große Überraschungserfolg eines parteifreien Kandidaten bei den Oberbürgermeisterwahlen in Mainz hat nun auch in einer Großstadt, die zudem Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ist, den Trend verstärkt, der in kleinen Gemeinden oder kleineren Städten schon längere Zeit Aufsehen erregt: Nicht mehr nur Parteivertreter setzen sich bei Wahlen durch, sondern immer öfter Frauen oder Männer, die in den Medien meist noch als „parteilos“ bezeichnet werden. Doch diese Bezeichnung hat einen negativen Beigeschmack, erinnert sie doch an „heimatlos“ oder „hilflos“. Deshalb ist es an der Zeit, stattdessen den Begriff „parteifrei“ zu verwenden.
 
Das trifft auch den Charakter solcher Personen sehr viel genauer. Denn wer keiner der großen oder kleinen Parteien angehören will, hat dafür in der Regel gute Gründe und verzichtet zudem bewusst auf die organisatorische und finanzielle Unterstützung eines Parteiapparates. Dieser Verzicht macht eine politische Karriere gewiss nicht leichter, belastet aber auch nicht mit all dem, was eine Parteizugehörigkeit mit sich bringt. Zwar sind noch immer viele Wähler geprägt von dem zunehmend totalitärer werdenden deutschen Parteienstaat, doch die immer stärker wachsende Enttäuschung und Verdrossenheit über diese Entwicklung führen zur Suche nach wählbaren parteifreien Alternativen.
 
Allerdings ist nicht jeder Kandidat, der sich als „parteifrei“ präsentiert, schon alleine deshalb die bessere Wahl. Bei der bevorstehenden Wahl eines Oberbürgermeisters in Frankfurt bewerben sich nämlich eine ganze Anzahl von Kandidaten, die zwar keiner Partei angehören, aber zugleich jegliche kommunalpolitische Kompetenz für dieses wichtige Amt vermissen lassen. Ganz anders verhält sich dies jedoch bei dem parteifreien Kandidaten Mathias Pfeiffer, der von dem Verein Bürger Für Frankfurt BFF nominiert wurde. Denn Pfeiffer ist bereits seit etlichen Jahren Stadtverordneter in Frankfurt und verfügt als Vorsitzender seiner Fraktion im Römer über breite Kenntnisse in der parlamentarischen Gremienarbeit und klare Positionen zu Themen der Frankfurter Stadtpolitik.  
 
Diese Qualitäten sind für jeden parteifreien Kandidaten unbedingte Voraussetzung dafür, im Amt des Bürgermeisters oder Oberbürgermeisters gegenüber den Parteien und ihren Fraktionen in den Kommunalparlamenten bestehen zu können. Denn große Machtbefugnisse sind mit dem Amt des Oberbürgermeisters nicht verbunden. Umso wichtiger ist es für parteifreie Amtsträger, gut zu repräsentieren, klug mit ihren Möglichkeiten umzugehen und sich erfolgreich um die erforderlichen politischen Mehrheiten zu bemühen. Wer das nicht kann oder will, wird über kurz oder lang von den Parteien in die Defensive oder gar sehr schnell in die Bedeutungslosigkeit gedrängt.
 
Denn ob CDU, SPD, Grüne oder FDP – sie alle mögen keine parteifreien Politiker. Einer wie Mathias Pfeiffer weiß das. Und er weiß auch, daß nur politische Kompetenz und eine ausgleichende Persönlichkeit dem Parteienkartell und dessen Attacken standhalten können.

Leserkommentare (0)

Um einen Kommentar zu verfassen, loggen Sie sich bitte hier ein.
Falls Sie noch kein Benutzerkonto besitzen, können Sie sich hier registrieren.