Städtische Bühnen in Staatstheater überführen

BFF-BIG-Fraktion: Gespräche mit Land Hessen aufnehmen

Städtische Bühnen in Staatstheater überführen

BFF-BIG-Fraktion - Mitteilung 04-2023

Wenn es um die Zukunft der Städtischen Bühnen geht, steht beim Intendanten der Oper Frankfurt, Bernd Loebe, weniger die noch unbeantwortete Frage nach einem Neubau für beide Sparten im Vordergrund. Wie er im Rahmen der Pressekonferenz zur Vorstellung des Spielplans 2023/24 auf Nachfrage eines Journalisten ausführte, treibt Loebe angesichts der Konsolidierungsanforderungen seitens der Stadt im Augenblick vorrangig die Frage um, in welcher Form sein Haus in den nächsten fünf Jahren wird weiterarbeiten können.
 
Denn Abstriche von 7,5 Millionen Euro pro Jahr ab 2023, verbunden mit der Maßgabe, die Tarifsteigerungen bei den Gehältern selbst schultern zu müssen, dürften wohl kaum umzusetzen zu sein, ohne dass das Programm beider Sparten und/oder dessen Qualität in Mitleidenschaft gezogen werden.

Diese Situation der Städtischen Bühnen hat der Antrag NR 655 der BFF-BIG-Fraktion im Römer im Blick, in welchem der Magistrat dazu aufgefordert wird, unverzüglich Gespräche mit der Hessischen Landesregierung aufzunehmen, die es zum Ziel haben, Schauspiel und Oper schrittweise in ein Staatstheater zu überführen.

„Nicht nur im Hinblick auf das anstehende Erfordernis eines Neubaus, für den mittlerweile knapp 1,3 Millionen Euro veranschlagt werden, sondern auch hinsichtlich der Sicherstellung des laufenden und zukünftigen Spielbetriebs steht die Stadt Frankfurt vor Aufgaben, die sie aufgrund der aktuellen Haushaltssituation unmöglich alleine zu lösen in der Lage ist.“, begründet der BFF-BIG-Fraktionsvorsitzende Mathias Pfeiffer, zugleich deren kulturpolitischer Sprecher, den jetzt von seiner Fraktion gewählten Ansatz der Überführung der Städtischen Bühnen in ein Staatstheater.

Als Praxisbeispiel beziehen sich die Stadtverordneten von BFF-BIG auf das Theater Regensburg, das als größtes kommunales Mehrspartenhaus im Freistaat Bayern jetzt schrittweise in ein Staatstheater überführt wird. Während die Stadt Regensburg weiterhin Trägerin des Theaters bleibt, wird der Spielbetrieb am Ende dieses Prozesses zu gleichen Teilen vom Freistaat Bayern und der Stadt Regensburg finanziert.

„Die Umsetzung dieses Modells in Frankfurt würde nicht nur den Haushalt der Stadt Frankfurt erheblich entlasten und den Spielbetrieb beider Sparten in Frankfurt auf hohem Niveau dauerhaft sichern, sondern wäre auch eine große Bestätigung für deren künstlerische Arbeit und Ausrichtung.“, so Pfeiffer, der abschließend hinzufügt: „Mit der Etablierung eines vierten Staatstheater in unserer Stadt würde das Land Hessen zudem ein herausragendes kulturpolitisches Zeichen setzen, an dem insbesondere einem aus Frankfurt stammenden Ministerpräsidenten gelegen sein sollte.“

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