Kritik an Stellungnahme des Städtebaubeirates

„Schweigen zur Spiegellösung unerklärlich“

Kritik an Stellungnahme des Städtebaubeirates

BFF-BIG-Fraktion - Mitteilung 10-2023

Die vom 31. Juli 2023 datierende Stellungnahme des Städtebaubeirates der Stadt Frankfurt am Main zur Kulturmeile als bevorzugter Variante für den Neubau der Städtischen Bühnen kommt aus Sicht der BFF-BIG-Fraktion im Römer nicht nur deutlich zu spät, sondern lässt auch eigene Impulse des Expertengremiums zur Standortfrage vermissen.

„Dass der Städtebaubeirat erst jetzt mit einer Standortempfehlung für den Neubau von Schauspiel und Oper um die Ecke kommt und in den vergangenen Monaten zur bislang von weiten Teilen der Koalition favorisierten ‚Spiegellösung‘ beredt geschwiegen hat, lässt den Verdacht aufkommen, daß hier der politischen Mehrheit nach dem Mund geredet werden soll.“, so der BFF-BIG-Fraktionsvorsitzende Mathias Pfeiffer, der auch kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist. „Stattdessen hätte ich mir vom Städtebaubeirat zu einem deutlich früheren Zeitpunkt ein klares Veto gegen diesen massiven Eingriff in die Wallanlagen gewünscht, der nicht nur die Zerstörung über Jahrhunderte gewachsener Blickachsen und Sichtbeziehungen zur Folge gehabt, sondern auch aus denkmalpflegerischer Sicht die am wenigsten geeignete Lösung dargestellt hätte. Dass er sich hierzu nicht zumindest kritisch geäußert hat, ist mir unerklärlich.“

Zudem habe der Städtebaubeirat aus Sicht der BFF-BIG-Fraktion eigene Ideen und Vorschläge zur Frage des zukünftigen Standorts von Oper und Schauspiel vermissen lassen. So hätte es durchaus interessante Vorschläge aus den Reihen der interessierten Öffentlichkeit gegeben – etwa den Vorschlag des Architekten Sebastian Hill, das Karstadt-Areal für die Städtischen Bühnen zu nutzen. „Hier kam vom Städtebaubeirat leider überhaupt nichts.“, moniert Pfeiffer. „Gerade im Hinblick darauf, daß sich die Gesamtkosten des Grundstücks an der Mainzer Landstraße für das neue Schauspielhaus auf gut 431 Millionen Euro belaufen werden, müsste doch gerade jetzt einmal beleuchtet werden, welche anderen städtebaulichen Lösungen bei ähnlichen Grundstückskosten denkbar sein könnten.“

Denn es sei ohnehin ein Kardinalfehler der politisch Verantwortlichen im Magistrat, bei der bisherigen Variantenbetrachtung die Grundstückskosten außen vor gelassen zu haben, so die abschließende Bewertung der BFF-BIG-Fraktion. „Das und ein gänzlich fehlendes Finanzierungskonzept für dieses Milliardenprojekt kritisieren wir seit Jahren.“, stellt Pfeiffer abschließend fest und kündigt an: „Nach der Sommerpause werden wir uns in der politischen Debatte auf die Kostenfrage fokussieren. Eine Standortentscheidung der Stadtverordnetenversammlung für den Neubau von Oper und Schauspiel kann aus unserer Sicht nur getroffen werden, wenn bis dahin ein schlüssiges Finanzierungskonzept auf dem Tisch liegt.“

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