Die optimistische Helene
Ungeduldige müssen nicht bis 2026 warten
Hübners Frankfurter Woche – Folge 108
Wollte man die Erfolge der Schlagersängerin Helene Fischer auflisten, bräuchte man viel Papier. Wie mich kürzlich ein Plakat an der Litfaßsäule gleich um die nächste Straßenecke informiert hat, ist der Liebling des deutschen Publikums so erfolgreich, daß ihr großes Gastspiel in Frankfurt im Juni 2026 schon jetzt angekündigt werden kann und der Verkauf der Eintrittskarten bereits beginnt. Dabei sind es immerhin noch zweieinhalb Jahre voller individueller und weltpolitischer Ungewissheiten bis zu diesem Tag mit der blonden Helene.
Sie selbst ist dann erst knapp 42 Jahre alt. Mit ihrer 2026 noch statistisch langen Lebenserwartung kann diese Zukunftsplanung der Künstlerin mit dem Optimismus einer Lichtgestalt des Unterhaltungsgewerbes erfolgen. Wer jetzt schon Karten ersteht, teilt diesen Optimismus. Wäre ich ein Fischer-Fan, wäre ich wahrscheinlich hin- und hergerissen: Denn ein wenig abergläubig bin ich halt schon, was den Blick in die fernere Zukunft angeht. Habe ich doch noch nicht mal eine Ahnung, was mir in diesem neuen Jahr 2024 oder selbst in den nächsten Monaten alles bevorsteht.
Das hat selbstverständlich auch Helene Fischer nicht gewusst, als sie im zarten Alter von 16 Jahren ihre Ausbildung an der inzwischen nicht mehr bestehenden „Stage & Musical School Frankfurt“ begann, die sie dort drei Jahre später als ausgebildete Musicaldarstellerin beendete. Ihre große Karriere begann also in Frankfurt, das soll mit dem notwendigen Lokalstolz nicht unerwähnt bleiben. Fischer ist noch während der Ausbildung übrigens im ebenfalls nicht mehr bestehenden Volkstheater von Liesel Christ bei einer Schlagerrevue aufgetreten.
Damals hatte das frische junge Mädchen, das im sibirischen Krasnojarsk als zweite Tochter russlanddeutscher Eltern geboren wurde, äußerlich noch wenig gemein mit der perfekt gestylten Frau auf den Plakaten. Inzwischen ist Helene Fischer vielfache Plattenmillionärin und wohl auch im Besitz anderer Millionen, verheiratet mit einem Kollegen sowie Mutter einer gemeinsamen Tochter. Wenn sie 2026 in Frankfurt im Waldstadion gastiert, wird sie sich gewiss einmal mehr erinnern, wo ihr Aufstieg angefangen hat. Ein Tipp für Ungeduldige: Sie ist aber schon im Oktober 2024 in der Festhalle zu bewundern!
Wolfgang Hübner
