„Mobile Retter“: Auch ein Modell für Frankfurt?

BFF-BIG fordert Prüfung von ergänzendem Ersthelfer-System

„Mobile Retter“: Auch ein Modell für Frankfurt?
© JanBaby/pixabay

BFF-BIG-Fraktion - Mitteilung 02-2024

Nachdem das Smartphone-basierte Ersthelfer-System „Mobile Retter“ mittlerweile bereits in 36 deutschen Städten und Landkreisen zum Einsatz kommt – seit Anfang 2022 auch in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden – hat die BFF-BIG-Fraktion im Römer diesbezüglich eine parlamentarische Anfrage an den Magistrat gerichtet.

Auf diesem Weg möchten die Stadtverordneten von BFF-BIG in Erfahrung bringen, inwieweit sich die Stadt als Trägerin des bodengebundenen Rettungsdienstes mit diesem System, das die Rettungskette entscheidend ergänzt, schon auseinandergesetzt hat und ob dessen Einführung auch in Frankfurt vorstellbar ist.

Die Funktionsweise ist ganz einfach: Geht ein Notruf mit der Meldung „Herz-Kreislauf-Stillstand“ in der Rettungsleitstelle ein, lösen die Disponenten neben dem Alarm für den Rettungsdienst auch automatisch eine Alarmierung über die Mobile-Retter-App aus. Das zugrundeliegende System lokalisiert dann registrierte, ehrenamtliche Ersthelfer in unmittelbarer Umgebung des Einsatzortes und sendet eine Anfrage an deren Smartphone. Durch deren räumliche Nähe können diese dann qualifizierte Erste Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

„Wir können uns sehr gut vorstellen, daß die Einführung dieses Systems auch in Frankfurt einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, um Menschenleben zu retten.“, begründet Haluk Yildiz den Vorstoß seiner Fraktion, deren sicherheitspolitischer Sprecher er ist. „Deshalb möchten wir gerne wissen, ob die Branddirektion schon Kontakt zur Initiative ‚Mobile Retter e. V.‘ hatte und ob es einen Erfahrungsaustausch mit der Landeshauptstadt Wiesbaden gab, wo dieses System bereits erfolgreich installiert wurde.“ Zudem sei natürlich von Interesse, wie die Leistungserbringer des Rettungsdienstes dieses System hinsichtlich Nutzen und Effektivität bewerteten, so Yildiz.

Weiterhin verlangt die BFF-BIG-Fraktion Auskunft vom Magistrat darüber, wie er den Umstand bewertet, daß in Frankfurt im Jahr 2022 die gesetzliche Hilfsfrist von zehn Minuten zwischen Alarmierung und Eintreffen der Rettungskräfte an der Einsatzstelle nur noch in 85 Prozent der Fälle eingehalten werden konnte. Die Forderung von Yildiz: „Wir erwarten hier vom Magistrat konkrete und wirksame Maßnahmen, damit sich diese Quote wieder deutlich verbessert.“ Denn schließlich sei es nicht nur die humanitäre, sondern auch die politische und rechtliche Verpflichtung der Stadt Frankfurt, alles zu tun, um Leben zu retten, stellt er abschließend fest.

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