Grüne Kulturbarbaren wüten gegen große Namen

Antisemitismus-Vorwürfe sind nur Vorwand

Grüne Kulturbarbaren wüten gegen große Namen
onlinestreet.de - CC BY 4.0

Hübners Frankfurter Woche – Folge 114

Es ist spätestens seit Robert Habecks Auslassungen bekannt, daß die Grünen mit Deutschland und seiner Geschichte als großer Kulturnation nichts am Hut und auch nichts im Hirn haben. In Frankfurt haben sie nun, offiziell betrieben von ihrer Nachwuchsorganisation, eine Kampagne zur bundesweiten Umbenennung von Straßenbezeichnungen begonnen, die nach bedeutenden Deutschen in Literatur, Musik und Geist benannt sind. Begründet wird diese grüne Kulturbarbarei mit tatsächlicher oder angeblicher Judenfeindschaft dieser meist weltberühmten historischen Gestalten.

Ins ideologische Zielfernrohr der Grünen sind dabei die Komponisten Richard Wagner und Richard Strauss, die Schriftsteller Theodor Fontane und Ernst Moritz Arndt, Turnvater Friedrich Ludwig Jahn oder der Reformator Martin Luther geraten. Von ihnen allen liegen in der Tat kritische oder abfällige Bemerkungen über Juden vor. Doch sie alle lebten mit Ausnahme von Richard Strauss in Zeiten, in denen Antisemitismus weit verbreitet war, aber zumindest in Deutschland noch keinen mörderischen Charakter hatte.

Vollständig lächerlich ist der Vorwurf grüner kultureller Analphabeten gegen Strauss, der seine berühmtesten Opernwerke zusammen mit dem jüdischstämmigen Hugo von Hofmannsthal als Librettisten schuf. Doch wer sich bemüht, die Antisemitismus-Vorwürfe aus dem grünen Milieu mit Argumenten zu entkräften, geht allzu naiv in die Falle, die uns die Initiatoren der Verleumdungsaktion stellen. Denn nicht Wagner, Fontane oder Luther sowie die ihnen gewidmeten Benennungen von Straßen sind das Problem.

Das Problem ist vielmehr eine Partei, deren Ziel es offensichtlich ist, Deutschland zu einem klima- und geistneutralen Ort ohne historisches Gedächtnis und ohne berechtigten Stolz auf seine größten Köpfe zu machen. Kulturbarbarei war und ist schon immer die Methode aggressiv gewordener politischer Zwerge, die ihre intellektuelle Minderwertigkeit nicht ertragen können. Was den grünen Nachwuchs betrifft, sind allerdings mildernde Umstände zu berücksichtigen: Sie sind auch Opfer der deutschen Bildungskatastrophe, deren größte Profiteure hinwiederum die Grünen sind.


Wolfgang Hübner

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