Ortsbeirat 16 lässt eindeutige Linie zur RTO vermissen

BFF zeigen als einzige politische Kraft klare Haltung

Ortsbeirat 16 lässt eindeutige Linie zur RTO vermissen

In einer hoffnungslos überfüllten Nikolauskapelle mussten die Bergen-Enkheimer Bürger bei der Sitzung des Ortsbeirats 16 (Bergen-Enkheim), die von ihrem Stadtteilparlament eine ebenso eindeutige wie einstimmige Ablehnung der als „Vorzugstrasse“ bezeichneten Streckenvariante 1 der S-Bahn-Strecke Regionaltangente Ost (RTO) quer durch ihren Stadtteil erwartet hatten, eine herbe Enttäuschung erleben.

Auch die Appelle der Vertreter der Bürgerinitiative Bergen-Enkheim (BI-BE) und zahlreicher Bürger in der Bürgerfragestunde konnten nicht verhindern, was sich bereits vor dieser Sitzung abzeichnete. Denn es waren die Bürger Für Frankfurt BFF, die als einzige politische Kraft im Ortsbeirat 16 in ihrem Antrag OF 264/16 schon im Vorfeld eindeutig gefordert hatten, die westliche Trassenvariante 1, bei der offenbar die höchstmögliche Fahrgastzahl zum Preis einer rücksichtslosen Umweltzerstörung erreicht werden soll, abzulehnen und nicht mehr weiterzuverfolgen.

Diese glasklare Forderung beinhaltete keiner der anderen von den Fraktionen von WBE, CDU, Grüne sowie FDP zu diesem Thema eingebrachten Anträge und auch in der Debatte gab es keinerlei Bereitschaft, diese in einen interfraktionellen Antrag aufzunehmen, zum großen Unmut der anwesenden Besucher. Und so wurde ein wachsweicher Antrag der Grünen – deren eigener Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert die Weiteruntersuchung der Trassenvariante 1 empfiehlt – zum gemeinsamen Antrag von WBE, CDU, Grüne und FDP, der bei alleiniger Gegenstimme der BFF-Vertreterin Dorothe Bogner angenommen wurde. Der fundierte und gut begründete Antrag der BFF wurde dementsprechend von allen anderen Fraktionen abgelehnt.

„Die Bürger Für Frankfurt BFF sind die einzige politische Kraft in Bergen-Enkheim, die in der Frage der RTO klare Haltung zeigen“, so das Fazit von Bogner nach der Sitzung. „Das haben wir bereits direkt nach Bekanntwerden dieser nur als irrsinnig zu bezeichnenden Planungen und auch heute Abend wieder unter Beweis gestellt.“

Auch der BFF-Stadtverordnete Mathias Pfeiffer, der der Sitzung ebenfalls beiwohnte, fand deutliche Worte: „Dass es nicht möglich war, so wie im Ortsbeirat 11 mit einer Stimme zur RTO zu sprechen und die Streckenvariante 1 kategorisch abzulehnen, hat die heute Abend anwesenden Besucher erschüttert zurückgelassen“. Für ihn sei völlig unverständlich, wie man dermaßen am Willen der Bevölkerung vorbei agieren könne. „Insbesondere die Wählervereinigung ‚Wir Bergen Enkheimer (WBE)‘, die im Ortsbeirat immerhin die stärkste Kraft ist und die Ortsvorsteherin stellt, muß sich nach diesem Abend die Frage stellen lassen, auf wessen Seite sie eigentlich steht.“, so Pfeiffer, der abschließend feststellt: „Statt den markigen Worten deren Fraktionsvorsitzenden Günther Kraus in der letzten Sitzung zu folgen, ist die WBE jetzt als Bettvorleger der Grünen gelandet, so wie auch die anderen Fraktionen im Ortsbeirat.“

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