Der grüne Blick aus dem Elfenbeinturm

Stadtkämmerer redet sich die Arbeit der Römerkoalition schön

Der grüne Blick aus dem Elfenbeinturm
© Alexas_Fotos / pixabay

Der Niedergang der Partei Bündnis 90/Die Grünen setzt sich unaufhaltsam fort, und das ist gut so. In Thüringen mit gerade einmal 3,2 % aus dem Landtag gewählt, in Sachsen ganz knapp mit 5,1 % noch einmal drin. Wären morgen Bundestagswahlen, würden die Grünen laut INSA bei 10,5 % landen, auch hier zeichnet sich der Weg in die Einstelligkeit ab.

Ob dieser desaströsen Wahlergebnisse und sinkender Zustimmung zu seiner Partei begeht Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff (GRÜNE) nun genau den gleichen Fehler wie die meisten Vertreter der etablierten Parteien nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Denn er verkennt völlig die Realitäten, wenn er jetzt in einem Interview mit der FAZ meint, daß die Römerkoalition aus Grünen, SPD, FDP und VOLT in Frankfurt eine „gute Arbeit“ mache.

„Das ist so wie mit dem Dauerstau auf der Berliner Straße und der regelmäßig kollabierenden Kreuzung am Kornmarkt, die will der Stadtkämmerer ja auch nicht wahrhaben.“ stellt der BFF-Vorsitzende und Stadtverordnete Mathias Pfeiffer fest. Dieser grüne Blick aus dem Elfenbeinturm ziehe sich durch das gesamte Interview.

Denn die Lebensrealität in Frankfurt stelle sich ganz anders dar, als von Bergerhoff geschildert. „Nicht nur das Bahnhofsviertel ist ein Schandfleck für Frankfurt, sondern die gesamte Stadt verkommt immer mehr. Egal ob Konstablerwache, Große Friedberger Straße, Alt-Sachsenhausen oder auch andere neuralgische Punkte – die Verwahrlosung des öffentlichen Raums setzt sich immer weiter fort.“, konstatiert der BFF-Vorsitzende. Es gebe zudem immer mehr Angsträume, in denen sich die Menschen nicht mehr sicher fühlten.

Ein Treppenwitz sei die Behauptung des Stadtkämmerers, es gäbe keinen Platz für wachsenden Autoverkehr in Frankfurt. „Diesem werden doch von einem grünen Mobilitätsdezernenten völlig willkürlich Fahrspuren und Parkplätze im öffentlichen Raum entzogen, ohne zuvor Alternativen wie Park+Ride oder einen attraktiven sowie leistungsfähigen ÖPNV geschaffen zu haben. Das ist Politik gegen die Menschen in unserer Stadt, aber auch gegen die Wirtschaft, insbesondere den stationären Einzelhandel.“. Der Verkehrskollaps in Frankfurt sei hausgemacht, kritisiert er weiter.

„Dass Bergerhoff aus den jüngsten Wahlergebnissen keine Konsequenzen für die Arbeit der Koalition im Römer ableiten will, ist symptomatisch für das ideologische Gedankengebäude, in dem die Grünen gefangen sind“, stellt Pfeiffer abschließend fest. „Die Grünen sind Teil des Problems selbst, und das schon bereits seit mittlerweile 35 Jahren, in denen sie ununterbrochen an den Stadtregierungen hier in Frankfurt beteiligt sind. Sein Fazit: Der Niedergang der Stadt könne nur gestoppt werden, wenn die Grünen bei der Kommunalwahl 2026 endlich dorthin verbannt würden, wo sie hingehörten, nämlich auf die Oppositionsbank.

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