S-Bahn-Station Ginnheim mit Hindernissen
BFF im Ortsbeirat 9 spart bei Eröffnung nicht an Kritik

Mit hochrangigen Vertretern aus Landes- und Stadtpolitik sowie von Bahn und RMV wird an diesem Donnerstag, dem 05. Dezember 2024 um 11.30 Uhr die neue S-Bahn-Station Ginnheim eingeweiht. Zugleich wird damit die 1. Baustufe des umstrittenen viergleisigen Ausbaus der Linie S6 zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel abgeschlossen.
Mit dabei bei der Eröffnung ist auch Thomas Budenz, der als Vertreter der Bürger Für Frankfurt BFF im Ortsbeirat 9 nicht nur den Ausbau der S6 kritisch begleitet hat, sondern auch die Sinnhaftigkeit der neuen S-Bahn-Station Ginnheim seit Bekanntwerden der Planungen in Frage stellt. Kein Wunder also, daß sich der BFF-Mann bei der heutigen Eröffnung nicht ganz so euphorisch gibt wie die anwesende Prominenz.

Sein größter Kritikpunkt ist die Erreichbarkeit der neuen S-Bahnstation, die sich insbesondere von östlicher Ginnheimer Seite nicht nur äußerst umständlich gestaltet, sondern auch barrierefrei gar nicht möglich ist. „Wer von der Endhaltestelle der Straßenbahn und U-Bahn in Ginnheim kommend zur neuen S-Bahnstation gelangen will, muß auf seinem Weg über die Rosa-Luxemburg-Straße und die U-Bahn-Station Niddapark zahlreiche Stufen und Treppen überwinden.“ Ein Unding, wie Budenz findet. „Was nützt den Menschen in Ginnheim eine S-Bahnstation, wenn diese nur durch Umwege oder gar nicht erreichbar ist?“, so seine Frage.
Besonders die Tatsache, daß er bereits im November 2022 auf diese Defizite hingewiesen und dabei auch die Wiederinbetriebnahme des seit gefühlt 19 Jahren defekten Aufzugs zur Station Niddapark eingefordert hatte, die Verantwortlichen aber bis zur heutigen Eröffnung untätig geblieben sind, stößt bei ihm auf Unverständnis.
Hinzu kommt, daß es in Verbindung mit dem geplanten Lückenschluss der Stadtbahnlinie U4 zwischen Bockenheim und Ginnheim eine wesentlich effizientere Lösung gegeben hätte. Doch der Vorschlag der Bürger Für Frankfurt BFF, in diesem Zug einen Verkehrsknotenpunkt Ginnheim zu schaffen, an dem S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Busverkehr zusammenlaufen, mit entsprechend kurzen Wegen und Umstiegsmöglichkeiten, wurde in der letzten Wahlperiode von der damaligen Römer-Koalition aus CDU, Grünen und SPD verworfen.
„Das wäre eine weitsichtige Planung gewesen, bei der man auch die Geisterstation Niddapark hätte aufgeben können.“, ist Budenz überzeugt. Denn auch wenn der Lückenschluss der U4 noch in weiter Ferne liege, so seien die Ginnheimer mit zwei U-Bahnlinien, einer Straßenbahn und vier Buslinien sehr gut an den ÖPNV angebunden. „Verkehrsplanerisch hat sich die Stadt hier wieder einmal nicht mit Ruhm bekleckert. In jedem Fall aber werde ich die für die neue S-Bahnstation Ginnheim prognostizierten Fahrgastzahlen sehr genau beobachten. Dann wird man ja sehen, ob das Ganze nur Augenwischerei ist oder ob es tatsächlich etwas bringt.“, so sein vorläufiges Fazit.