BFF-BIG lehnt Suchthilfezentrum in der Niddastraße ab

„Keine Verlagerung des Crack-Elends auf Kosten der Anwohner“

BFF-BIG lehnt Suchthilfezentrum in der Niddastraße ab
© rebcenter / Pixabay (Symbolbild)

BFF-BIG-Fraktion - Mitteilung 13-2025

Wie Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) in der Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am 3. April mitteilte, plant die Stadt Frankfurt, in der Niddastraße 76 im Stadtteil Gallus ein neues Suchthilfezentrum einzurichten – die erste Einrichtung dieser Art in ganz Deutschland. In dem Gebäude befand sich bis 2022 ein Fitnessstudio. Geht es nach dem grün-rot-gelb-violetten Magistrat, sollen dort künftig Crack-Abhängige – abgeschirmt von der Öffentlichkeit – ihre Drogen konsumieren können.

Die BFF-BIG-Fraktion im Römer spricht sich entschieden gegen diese Pläne aus. Die Stadt verschiebe damit lediglich das Problem, anstatt es zu lösen, verlautet es von dort. Deren Fraktionsvorsitzender, Mathias Pfeiffer, kritisiert: „Das Bahnhofsviertel gilt als Tor zur Innenstadt. Drogenkonsum im öffentlichen Raum ist sicher kein Aushängeschild, aber diesen einfach 100 Meter weiter ins Gallus zu verlagern, stellt keine Lösung dar. Es darf nicht sein, daß das Problem auf die Anwohner gewälzt wird, um Touristenaugen zu schonen.“

Pfeiffer steht im engen Austausch mit Anwohnern der Niddastraße. Diese äußern große Sorgen: „Wenn man die gesamte Crack-Szene hierherlockt, haben wir die Hölle vor der Haustür“, zitiert Pfeiffer einen betroffenen Anwohner. Für die Menschen im Quartier sei das geplante Zentrum ein Albtraum.

Besonders kritisiert wird, daß die Stadt das Vorhaben öffentlich gemacht habe, ohne zuvor die betroffenen Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen. „Die Menschen vor Ort fürchten zu Recht, daß mit den Suchtkranken auch die Dealer kommen – denn wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen, bildet sich ein Markt“, warnt Pfeiffer.

Bereits heute werde im Abschnitt der Niddastraße zwischen Düsseldorfer Straße und Hafenstraße reger Drogenhandel beobachtet. Trotz verstärkter Polizeipräsenz berichten die Anwohner von einer weiterhin angespannten Lage, zumal die Verlagerung der Drogenszene in das Quartier bereits spürbar sei, nicht zuletzt durch den laufenden Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs.

„Die Anwohner haben Angst, daß das Suchthilfezentrum zum Magneten für Abhängige aus der ganzen Region wird. Der Standort ist für eine solche Einrichtung denkbar ungeeignet.“, so Pfeiffer abschließend. Die BFF-BIG-Fraktion fordert daher den Magistrat dazu auf, umgehend von diesem Vorhaben abzurücken und wird eine entsprechende Vorlage konsequent ablehnen.

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