„System Change Camp“ im Grüneburgpark

Klimaschutz auf Kosten der Natur – Stadt misst mit zweierlei Maß

„System Change Camp“ im Grüneburgpark

BFF-BIG-Fraktion - Mitteilung 33-2025

In ihrem Pressenewsletter vom 13. August 2025 hat die Stadt Frankfurt mitgeteilt, daß es im Grüneburgpark vom 14. bis 26. August wegen einer „angemeldeten Versammlung“ zu Einschränkungen kommt. Drei Spielplätze werden vollständig abgesperrt, ebenso das Biotop am südlichen Parkende und die historischen Vasen der Familie Rothschild erhalten eine temporäre Holzeinhausung, um sie vor möglichen Vandalismusschäden zu schützen. 

Spätestens hier stellt sich die Frage, welche Versammlung die Stadt Frankfurt in ihrer Pressemitteilung verschämt verschleiert und aus welchem Grund sie dies tut. Die Antwort ist schnell gefunden:

Es handelt sich um das „System Change Camp“, das in diesem Jahr in Frankfurt stattfindet. Die Veranstalter treibt nach eigenem Bekunden „ein gutes Leben für alle in einem solidarischen Miteinander und intakten Ökosystemen“ an. Im vergangenen Jahr fand das Camp in Erfurt statt und umfasste nach deren Angaben 48 Zelte und 1500 Teilnehmer. 

„Der Widerspruch zwischen der Zielsetzung eines intakten Ökosystems und der Durchführung dieser Veranstaltung in einem denkmalgeschützten Park, der zudem in der Landschaftsschutzzone I liegt, ist so eklatant, daß die bei der Stadt Frankfurt Verantwortlichen wohl Skrupel hatten, diesen in ihrer Mitteilung transparent zu machen.“, stellt der Vorsitzende der BFF-BIG-Fraktion im Römer, Mathias Pfeiffer dazu fest „Hier werden ein denkmalgeschützter Park und der Landschaftsschutz für die Klimaschutz-Botschaft der Veranstalter geopfert. Das ist pure Heuchelei “

Der rechtspolitische Sprecher von BFF-BIG, Uwe Schulz, kritisiert ebenfalls den Umgang der Stadt Frankfurt mit der Veranstaltung. „Unabhängig davon, wie man zu den politischen Inhalten und Zielen des Camps steht, handelt es sich dabei um die Ausübung der verfassungsrechtlich garantierten Meinungs- und Versammlungsfreiheit.“ Doch hätte die Veranstaltung nicht unbedingt im Grüneburgpark stattfinden müssen, denn dieser werde jetzt für gut zwei Wochen den Bürgern in weiten Teilen zur Nutzung vorenthalten und die Natur nicht unerheblich belastet. 

„Dass gerade letzteres für die Stadt kein Problem darzustellen scheint, während man gerade erst vor kurzem erfolglos versuchte, die Genehmigung eines an drei Tagen für jeweils ein paar Stunden stattfindenden Polo-Turniers am Georgshof zu versagen, weil angeblich die Natur unverhältnismäßig belastet würde, ist nicht nachvollziehbar.“, so Schulz. „Die Stadt arbeitet ganz offensichtlich mit verschiedenen Maßstäben, je nachdem, ob ihr die jeweilige Veranstaltung gefällt oder nicht. Damit setzt sie ihre eigene politische Auffassung über das geltende Recht. Dies verletzt massiv rechtsstaatliche Grundsätze und ist in keiner Weise hinnehmbar, sondern ein Verhalten nach Gutsherrenart.“

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